Knappes Rennen

Wahl im Schatten des Terrors

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Die Terroranschläge bestimmen den Wahlkampf. Premierministerin nur hauchdünn vorne.

Donnerstag stimmen die Briten über die neue Zusammensetzung im Unterhaus ab. Ursprünglich sollte die vorgezogene Parlamentswahl der konservativen Premierministerin Theresa May (Tories), 60, einen sicheren Sieg bringen. Aber: Drei Terroranschläge binnen drei Monaten brachten den Umschwung: So hat Oppositionsführer Jeremy Corbyn (Labour) nach der Terrorattacke von London zum Rücktritt aufgefordert. Grund: May war jahrelang Innenministerin, strich 20.000 Polizeistellen. Corbyn warf ihr nun vor: „Wir hätten die Zahl der Polizisten nie reduzieren dürfen.“

„Bleierne Lady“. Fakt ist: Der Vorsprung von Mays konservativen Tories ist von satten 20 Prozent auf magere vier Prozent geschmolzen. Das zeigt eine YouGov-Umfrage vom Montag (siehe unten). In einer Survation-Umfrage ist das Duell noch enger: Die Tories liegen nur noch zwei Prozent vor Labour (42:40). May hatte ursprünglich gehofft, mit einem klaren Sieg gestärkt in die Brexit-Verhandlungen gehen zu können. Viele befürchten bereits, dass die vorgezogene Neuwahl für sie zum Bumerang werden könnte.

Aus der „eisernen Lady“ May ist inzwischen eine „bleierne Lady“ geworden. Morgen entscheidet sich ihr Polit-Schicksal. Karl Wendl

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