USA

Wenn der Po den Notruf wählt

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Sogenannte "butt dials" lassen die Notrufstatistik in den USA steigen.

Dass die Tastensperre durchaus Sinn ergibt, zeigen jetzt aktuelle Zahlen aus den USA. In San Francisco stieg die Notrufrate seit 2011 um stolze 28 Prozent. Schuld daran sind nicht etwa vermehrte Unfälle oder eine steigende Kriminalitätsrate, sondern "butt dials", also Anrufe, die durch das Handy aus der Hosentasche versehentlich getätigt werden. Das hat jetzt ein Team von Google-Forschern herausgefunden.

Kostet wertvolle Zeit
Diese ungewöhnliche Statistik mag im ersten Moment lustig klingen, dahinter verbirgt sich aber ein ernsthaftes Problem. Durch die vermehrten Anrufe – in San Francisco immerhin fast ein Drittel Zuwachs – sind viele Mitarbeiter zu Überstunden gezwungen. Sie sind nämlich dazu verpflichtet jedem Notruf nachzugehen und zu klären, ob der Anrufer tatsächlich in einer Notsituation ist oder ob hier vielleicht nur der Allerwerteste am Drücker war. Durchschnittlich dauert dieses Vorgehen eine Minute und 14 Sekunden, so eine Untersuchung. Klingt nicht sehr zeitraubend, dennoch sind das wichtige Sekunden, die bei einem echten Notfall vielleicht Leben retten könnten.

84 Millionen "butt dials" pro Jahr
Aber nicht nur die US-Westküste hat dieses Problem. Auch im Osten der USA, in New York, ist man wenig erfreut über „butt dials“. Hier sollen laut Rundfunkbehörde FCC sogar die Hälfte aller Notrufe aus der Hosentasche stammen. In Zahlen gesprochen, bedeutet das 84 Millionen „butt dials“ in nur einem Jahr.

Die FCC sieht darin eine enorme Verschwendung von Ressourcen. Es treibe die Kosten in die Höhe und drücke auf die Moral der Mitarbeiter. Außerdem  erhöhe es das Risiko einer Verzögerung bei legitimen Notrufen. Eine Lösung für das Problem gibt es derzeit noch nicht. 

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