Kinder verschleppt

Wunderbaby-Prediger wegen Kidnapping-Vorwürfen ausgeliefert

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TV-Prediger soll mindestens fünf Kinder aus Krankenhaus entführt haben.

Ein Fernsehprediger, der unfruchtbaren Frauen allein mit Hilfe von Gebeten zu Babys verholfen haben will, ist am Freitag wegen Kidnapping-Vorwürfen aus Großbritannien nach Kenia ausgeliefert worden. Kenianische Staatsanwälte werfen ihm und seiner Frau vor, von 1999 bis 2004 mindestens fünf Kinder aus einem Spital in Nairobi entführt zu haben - gutgläubige Frauen erhielten so ihre "Wunderbabys".

Die Machenschaften des Fernsehpredigers und seiner Frau flogen im Jahr 2004 auf. Laut Anklage hatten sie bis dahin mindestens fünf Kinder aus dem Krankenhaus in Nairobi verschleppt. Den Frauen erzählten sie, dass sie in nur vier Monaten ihre Wunschbabys bekommen werden - ohne Geschlechtsverkehr und nur mit Hilfe von Gebeten.

Auslieferung erstmals vor zehn Jahren angeordnet

Die Auslieferung des Beschuldigten wurde erstmals vor zehn Jahren angeordnet, darauf folgte ein mehrjähriger Rechtsstreit. 2011 dann ordnete Innenministerin Theresa May, die heutige Premierministerin, endgültig die Auslieferung an, nachdem der Rechtsweg ausgeschöpft war. Warum dann weitere sechs Jahre verstrichen, ist unklar.

Der Fernsehprediger leitete seine Gemeinde Gilbert Deya Ministries vom Londoner Stadtteil Peckham aus. Laut ihrer Webseite hat sie in Großbritannien mehr als 34.000 Mitglieder.

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