Flüchtlinge

Zweite Rückführung in Türkei steht bevor

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250 Flüchtlinge sind aus einem Lager auf Samos ausgebrochen.

Die Rückführung von weiteren Flüchtlingen und anderen Migranten aus Griechenland in die Türkei wird am Freitag offensichtlich fortgesetzt. Busse sollten in Kürze rund 150 Migranten zum Haupthafen der Insel Lesbos bringen, berichtete der griechische Nachrichtensender Skai am Freitag in der Früh.

Möglicherweise sollen auch von der benachbarten Insel Chios Migranten in die Türkei im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes zurückgeschickt werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Küstenwache. Bereits am Montag waren 202 Migranten von den Inseln Lesbos und Chios zum türkischen Hafen von Dikili gebracht worden.

Kaimauer geräumt
Der Hafen von Chios ist unterdessen wieder für den Fährverkehr freigegeben worden. Die Polizei räumte in Zusammenarbeit mit den Lokalbehörden in der Nacht auf Freitag die Kaimauer, die seit fast einer Woche von Flüchtlingen besetzt worden war, die gegen ihre Rückführung in die Türkei protestieren. Am Freitag in der Früh konnte die erste Fähre im Hafen anlegen und fuhr danach weiter zur Nachbarinsel Lesbos, berichtete der örtliche Radiosender Alitheia sowie das Nachrichtenportal der Insel "Politis".

Ausbruch
Auf der Insel Samos waren am Donnerstag rund 250 Migranten und Flüchtlinge aus einem Aufnahmelager ausgebrochen. Sie bewegten sich den ganzen Tag durch die Straßen der Hauptortschaft der Insel, Vathy, und forderten, dass sie nicht - wie sie sagten - in die Türkei "deportiert" und stattdessen zu Festland zur Weiterreise nach Zentraleuropa gebracht werden sollten. Einige Migranten hätten Messer bei sich gehabt, die sie den Sicherheitsbehörden immer wieder drohend zeigten, berichteten Augenzeugen.

Der Polizei und Beamten der europäischen Grenzagentur Frontex sei es schließlich gelungen, die Mehrheit der Menschen dazu zu überreden, zurück ins Auffanglager zu gehen, berichtete der örtliche Rundfunksender am Freitag in der Früh.

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