Minus 34 Grad

33 Kältetote in Osteuropa

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Arktische Kälte in Osteuropa: 22 Tote allein in Rumänien. In Polen starben elf Menschen.

Der Dauerfrost in Rumänien hat in den vergangenen fünf Tagen bereits 22 Menschenleben gekostet. Das teilte das Gesundheitsministerium in Bukarest am Montag mit. Tiefsttemperaturen von minus 34,8 Grad herrschten nach Angaben des Wetterdienstes in der Nacht auf Montag bei Intorsura Buzaului in den Karpaten.

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Rekord liegt bei minus 36 Grad
Im Nordosten Bulgariens wurde mit minus 29 Grad die tiefste Temperatur für diese Region seit 50 Jahren verzeichnet. In dem Balkanland forderte der Kälteeinbruch seit Samstag drei Todesopfer, wie Medien am Montag berichteten. Meteorologen warnten, sogar das Wasser in der Schwarzmeerbucht bei Warna könne erstmals seit dem Winter 1942/43 wieder gefrieren.

In Rumänien hatten die Behörden die Krankenhäuser angewiesen, Obdachlose vorübergehend aufzunehmen. Montag früh entgleiste in der siebenbürgischen Region Covansa wegen des Frosts ein Zug mit 29 Fahrgästen. Verletzt wurde niemand. Hier hatten Tiefsttemperaturen von minus 34,4 Grad geherrscht. Der extreme Frost soll noch bis Mittwoch andauern.

Elf Tote in Polen
Elf Menschen sind in Polen in der bisher kältesten Nacht dieses Winters erfroren. In der Nähe von Przemysl im Südosten des Landes wurden in der Nacht auf Montag minus 32 Grad, in Suwalki im Nordosten minus 31 Grad gemessen. Insgesamt seien an dem eisigen Wochenende 16 Menschen an den Folgen von Unterkühlung gestorben, teilte das Krisenzentrum der Regierung in Warschau am Montag mit. Die Minusgrade sollen bis zum Mittwoch andauern.

Trotz eisiger Kälte müssen noch Tausende von Menschen seit zwei Wochen ohne Strom auskommen. Nach heftigen Schneefällen Anfang Jänner waren zahlreiche Strommasten und Leitungen beschädigt worden. Am Montagvormittag hatten etwa 8.000 Haushalte im Süden des Landes noch immer keine Elektrizität. 3.000 Menschen konnten die Einsatzkräfte inzwischen wieder mit Strom versorgen.

Wetterdienst-Server im Baltikum zusammengebrochen
Wegen der herrschenden Tiefsttemperaturen sind die Server der Wetterdienste im Baltikum überlastet. Laut der baltischen Nachrichtenagentur BNS waren die Internet-Seiten der meteorologischen Institute in allen drei baltischen Staaten am Montag zeitweise nicht abrufbar. Zu viele User suchten gleichzeitig nach Informationen.

Im Baltikum herrschen schon seit einer Woche ungewöhnlich tiefe Temperaturen von zuletzt bis zu 30 Grad minus. Tagsüber lagen die Temperaturen am Montag in Riga bei minus 19, Vilnius minus 17 und Tallinn bei vergleichsweise milden minus zehn Grad.

Laut Wetterstatistik ist der bisherige Winter im Baltikum der kälteste seit 16 Jahren. Die Meteorologen erwarten für die kommenden Tage und vermutlich sogar Wochen keine nennenswerte Entspannung des strengen Winterwetters. Am Wochenende kamen in der lettischen Stadt Talsi vier Obdachlose beim Brand eines Schuppens ums Leben, in dem sie vor dem klirrenden Nachtfrost Schutz gesucht hatten.

Flüge in Frankfurt gestrichen
Wegen Schneefalls sind am Frankfurter Flughafen bis zum Montagvormittag 150 Flüge gestrichen worden. Betroffen waren nach Angaben eines Fraport-Sprechers Verbindungen innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland. Beim Abflug müssten die Passagiere oft bis zu einer Stunde warten, in Einzelfällen auch länger.

Bei der Ankunft gebe es an Deutschlands größtem Airport Verspätungen von "zum Teil erheblich länger als einer Stunde", sagte der Sprecher. Auch der Flughafen in Wien-Schwechat war von Verzögerungen und Ausfällen betroffen.

Bei den Austrian Airlines (AUA) waren zwei Flüge von Ausfällen betroffen: Die Maschine von Wien nach Frankfurt um 13.15 Uhr und der Retourflug von Frankfurt nach Schwechat um 16.35 Uhr blieb am Boden. Die Passagiere wurden umgebucht. Der nächste planmäßige AUA-Flug soll um 16.25 in Wien starten, sagte eine Sprecherin. Verspätungen von einer bis zu eineinhalb Stunden hat es auch bei der Airline "flyniki" gegeben.

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