Verkehr & Mobilität

Investieren in die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur

Durch gezielte Förderungen und umfangreiche Projekte im Straßen- und Schienenverkehr wird die Basis für eine nachhaltige und effiziente Mobilität geschaffen. 

Stau, Stress und Stillstand – wann kommt die große Verkehrswende? Ob im aktuellen morgendlichen Pendlerstau auf der A23 wegen der Tunnelsanierung auf der Tauernautobahn, im rappelvollen Bus oder auf der Suche nach dem nächsten Zuganschluss – der tägliche Weg von A nach B ist für viele Österreicherinnen und Österreicher eine echte Herausforderung.  Doch hinter dem täglichen Verkehrschaos bewegt sich was: Milliardeninvestitionen, neue Bahnstrecken, E‑Mobilität und gigantische Bauprojekte sollen das Mobilitätsverhalten nachhaltig verändern.

EU-Förderungen für „Connecting Europe“

Die Europäische Kommission hat 2023 insgesamt 107 Verkehrsinfrastrukturprojekte ausgewählt, die über sechs Milliarden Euro an EU-Finanzhilfen aus der Fazilität „Connecting Europe“ erhalten. Darunter befinden sich auch zahlreiche Projekte in Österreich bzw. mit österreichischer Beteiligung. Allein 700 Millionen Euro fließen in den Brenner-Basistunnel, der Österreich und Italien verbinden wird und eine wichtige Rolle spielt, um den Transitverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Weitere Projekte: 49,7 Millionen Euro sind für das Zugbeeinflussungssystem der ÖBB vorgesehen, das einen interoperablen und effizienten grenzüberschreitenden Bahnverkehr ermöglicht. Darüber hinaus fließen 11,8 Millionen Euro in Hochwasserschutz und weitere Sicherheitsmaßnahmen im Linzer Hafen.

Von der Straße auf die Schiene

Der größte Teil der Güter wird mit dem Lkw transportiert. Im Jahr 2023 betrug laut Statista das Straßengüterverkehrsaufkommen hierzulande von österreichischen und ausländischen Fahrzeugen 569 Millionen Tonnen. Davon entfielen alleine 62 Prozent auf den Inlandsverkehr. Im Jahr 2024 waren in Österreich rund 571.850 Lkw für den Straßenverkehr zugelassen. Das sind um 1,6 Prozent mehr als noch 2023 und bedeutet damit einen neuen Höchststand.   

Ein zentrales Infrastrukturprojekt ist die Koralmbahn, deren Inbetriebnahme für den 14. Dezember 2025 geplant ist. Ab 2030 sollen zudem Züge durch den Semmering-Basistunnel fahren, was neue Perspektiven für Pendler und den Güterverkehr eröffnet.
Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel zählt nicht nur zu den spektakulärsten Bauwerken der Welt, sondern ist auch der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt. Die Bahnstrecke führt 1.200 Meter unter dem Gipfelkreuz der Koralpe hindurch. Künftig wird sich die Fahrzeit von Graz nach Klagenfurt auf nur noch 45 Minuten belaufen. Die Züge können auf der Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen.

ÖBB investieren bis 2029 21,1 Milliarden Euro

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) setzen den Kurs Richtung Verkehrs- und Klimawende konsequent fort und haben im Rahmenplan 2024–2029 Investitionen von 21,1 Milliarden Euro vorgesehen. Diese Mittel fließen in den Ausbau von Bahnhöfen, Zugstrecken und schnelleren Verbindungen, um den öffentlichen Verkehr zu modernisieren und die Verkehrswende voranzutreiben. Das Ziel ist es, noch mehr Menschen und Güter auf der Bahn zu transportieren. Dazu braucht es mehr Kapazitäten durch neue und besser ausgelastete Strecken.  Ein weiterer Schwerpunkt liegt beim Ausbau der erneuerbaren Energien durch den Bau weiterer „Mini-Transformatoren“, damit der in ÖBB-eigenen Wind- und Sonnenkraftwerken nachhaltig produzierte Strom ins Bahnstromnetz gelangen kann.

Bedarfsorientierte Mobilitätslösungen

Die kontinuierliche Anpassung der Verkehrsinfrastruktur an die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft bleibt eine zentrale Aufgabe. Es geht um die sogenannte letzte Meile – vom Bahnhof nach Hause oder ins Hotel. Der ÖBB-Postbus-Shuttle bietet ganz ohne Fahrplan und fixe Abfahrtszeiten – ein einfaches On-Demand-Angebot (per App) – eine individuelle Alternative zum Privat-Pkw und damit die ideale Lösung für Menschen, die jederzeit mobil sein wollen. Aktuell ist der Postbus-Shuttle in 12 heimischen Regionen unterwegs. Bereits über 46.000 Kundinnen und Kunden haben sich österreichweit bei der Postbus-Shuttle-App registriert.  

Mobil in Wien auch ohne Auto

In Wien sollen neue Straßenbahnlinien insbesondere in neu entstehende Stadtgebiete führen und als Anbindung zu U-Bahn-Stationen dienen. In Wien sind aktuell 29 Straßenbahnlinien unterwegs. Demnächst verlegen die Wiener Linien 2,2 Kilometer Straßenbahnschienen für die neue Straßenbahnlinie 12 mit fünf neuen Stationen, die ab Herbst 2025 direkt durch das neue Stadtquartier Nordwestbahnhof fahren soll und vier Bezirke (8., 9., 20. und 2.) verbinden. Zudem werden die U-Bahn-Linien U1 und U2 verlängert, während mit der U5 eine völlig neue Linie entsteht. Die neue, türkise U-Bahnlinie U5 wird als erste vollautomatische U-Bahn Österreichs ab 2026 unterwegs sein und weitgehend auf der U2-Stammstrecke fahren. Neuer Umsteigeknotenpunkt U2 × U5 beim Rathaus. 

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