Mobil auch ohne Auto

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Die Mobilitätskonzepte der Stadt stehen im Fokus der Klimafreundlichkeit, in der das Auto immer mehr in den Hintergrund gerückt wird. Der Fokus liegt auf dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, Fuß- und Radwege. 

Wussten Sie, dass wir bereits heute laut Wiener Klimafahrplan 2022 74 Prozent aller Wege mit Öffis, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen? In Zukunft sollen es 85 Prozent sein. Um den Wechsel vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel attraktiver zu gestalten, fließen erhebliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Mit diesen Maßnahmen sollen die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors pro Kopf um 59 Prozent bis zum Jahr 2030 sinken.

Mobilitätsgarantie auch ohne Auto

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs: Neue Straßenbahnlinien sollen insbesondere in neu entstehende Stadtgebiete führen und als Anbindung zu U-Bahn-Stationen dienen. Zudem werden die U-Bahnlinien U1 und U2 verlängert, während mit der U5 eine völlig neue Linie entsteht. Gleichzeitig wird das Radwegenetz erweitert, wobei besonderes Augenmerk auf überregionale Radrouten gelegt wird. Diese sollen insbesondere Pendler dazu ermutigen, das Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel zu nutzen. Ein Versprechen der Stadt: „In Wien kann man auch ohne einen Pkw zu besitzen mobil sein.“

Ausbau von Straßenbahn und U-Bahn

In Wien sind aktuell 29 Straßenbahnlinien unterwegs. Demnächst verlegen die Wiener Linien 2,2 Kilometer Straßenbahnschienen für die neue Straßenbahnlinie 12 mit fünf neuen Stationen, die ab Herbst 2025 direkt durch das neue Stadtquartier Nordwestbahnhof fahren soll und vier Bezirke (8., 9., 20. und 2.) verbindet. Die Linie 12 fährt künftig von der U6-Station Josefstädterstraße über den Franz-Josefs-Bahnhof zur U4 Friedensbrücke, zur Dresdner Straße und über das Nordbahnviertel zur U1 Vorgartenstraße und weiter bis zur Hillerstraße. Im Streckenabschnitt zwischen Haussteinstraße und Walcherstraße entsteht ein rund 230 Meter langes Grüngleis. Entlang der Neubaustrecke werden auch neue Bäume gepflanzt. Diese sorgen künftig für mehr Grün sowie für Beschattung und Kühlung im Sommer.

Neuer U-Bahn-Knotenpunkt – Rathaus

Die neue, türkise U-Bahnlinie U5 wird als erste vollautomatische U-Bahn Österreichs ab 2026 unterwegs sein und weitgehend auf der U2-Stammstrecke fahren. Die neue U5-Station Frankhplatz, die 2026 in Betrieb gehen soll, präsentiert sich im neuen Liniendesign und soll die Station Schottentor entlasten und das Grätzl rund um Universität, Landesgericht und Nationalbank aufwerten. Eine weitere Entlastung für die Station Schottentor durch den U2xU5-Umsteigeknoten beim Rathaus soll die geplante U5-Station Arne-Karlsson-Park bringen. Sie wird einer der größten Straßenbahn-Knoten Wiens – angebunden an sieben Straßenbahnlinien und eine U-Bahn.

Die Stadt der kurzen Wege

In den 2040er Jahren soll Wien durch die Mobilitätswende, die von den Wiener Stadtwerken umgesetzt werden soll, zur 15-Minuten-Stadt werden. Geplant sind sogenannte Supergrätzl, um nötige Autofahrten in Wien zu verringern. Kindergärten, Schulen, Gesundheitsversorgung und öffentliche Services sollen so in der Stadt platziert sein, dass man sie, egal wo man lebt oder arbeitet, binnen 15 Minuten mit den Öffis, dem Rad oder zu Fuß erreicht.

Klimafreundlicher Wirtschaftsverkehr

Nicht nur im Personenverkehr ist eine Reduktion der Emissionen erforderlich, auch der Wirtschaftsverkehr innerhalb der Stadt soll bis 2030 weitgehend CO₂-frei werden. Die Stadt Wien treibt diesen Wandel voran und stellt in den kommenden Jahren ihren Fuhrpark mit rund 3.100 Fahrzeugen auf alternative Antriebe um. Eine besondere Herausforderung dabei sind große Nutzfahrzeuge wie Müllsammelfahrzeuge. Daher testet die MA 48 derzeit verschiedene Antriebstechnologien, um die beste Lösung zu finden. Seit 2019 ist ein Elektro-Müllsammelfahrzeug im Einsatz, und 2023 kam ein wasserstoffbetriebenes Modell hinzu.
  

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