Das Einwegpfandsystem, der Ausbau der Sonnenenergie und die steigende Zahl an Elektrofahrzeugen zeigen, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftliches Wachstum vereinbar sind.
Österreich steht vor der Herausforderung, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Wachstum zu vereinen. In den Bereichen Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien, Elektromobilität und alternative Treibstoffe zeigen die Zahlen, dass hier echte Fortschritte basieren. Gleichzeitig zeigen aktuelle Zahlen, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht, um die Klimaziele zu erreichen.
Einwegpfand: Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft
Seit dem 1. Jänner 2025 gilt in Österreich ein Einwegpfand von 25 Cent auf Kunststoffflaschen und Metalldosen mit einem Volumen von 0,1 bis 3 Litern. Ziel ist es, die wertvollen Materialien aus Getränkeverpackungen im Kreislauf zu halten, das achtlose Wegwerfen von Flaschen und Dosen in die Natur zu reduzieren und gleichzeitig die Sammelquote von derzeit etwa 70 auf 90 Prozent bis 2027 zu steigern. Zurückgenommen werden nur Verpackungen mit Einwegpfand-Logo und lesbarem Barcode.
Die Akzeptanz des Einweg-Pfandsystems in der Bevölkerung ist hoch: Eine aktuelle Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich bestätigt dies: Demnach befürworten 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher das System. Besonders positiv wird der Beitrag zum Umweltschutz bewertet: 68 Prozent sehen den größten Vorteil darin, dass weniger Flaschen und Dosen achtlos in der Natur entsorgt werden. Zudem begrüßen 66 Prozent, dass aus alten Getränkeverpackungen wieder neue Verpackungen hergestellt und die Materialien im Kreislauf gehalten werden.
Aktuell sind knapp 1.500 Produkte im EWP-System registriert, das entspricht rund 98 Prozent der jährlich in Verkehr gesetzten Menge. Österreichweit stehen den Konsumenten über 11.400 Rückgabestellen zur Verfügung, davon rund 6.000 Rückgabeautomaten.
Mit Sonnen-Power Richtung Klimaneutralität
Österreichs Photovoltaik-Offensive, die zur Energiewende beitragen soll, nimmt Fahrt auf und wird zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor. Die Kombination aus ambitionierten Klimazielen, technologischen Fortschritten und wirtschaftlichen Investitionsanreizen sorgt dafür, dass solare Energie zunehmend als tragende Säule der Stromversorgung wahrgenommen wird.
Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2040 klimaneutral zu wirtschaften. Der Umbau der Stromerzeugung hin zu 100 % erneuerbaren Quellen bis 2030 gilt dabei als zentrales Etappenziel. Während fossile Energieträger wie Erdgas in der Stromproduktion rückläufig sind, wächst der Anteil alternativer Quellen stetig – sowohl in der Netzeinspeisung als auch im Eigenverbrauchsbereich.
Ein prominentes Beispiel für die neue Solarstrategie ist der Flughafen Wien: Südlich der Start- und Landebahn 11/29 erstreckt sich auf 24 Hektar die größte Photovoltaikanlage Österreichs. Ausgestattet mit rund 55.000 Solarpaneelen erreicht sie eine Spitzenleistung von 24 Megawatt Peak. Insgesamt betreibt der Flughafen acht eigene Anlagen, mit denen jährlich etwa 30 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden – genug, um rund 7.000 Haushalte mit Energie zu versorgen. Damit positioniert sich der Standort nicht nur als Verkehrsdrehscheibe, sondern auch als Leuchtturmprojekt für nachhaltige Energieversorgung in der Wirtschaft.
Für Unternehmen ergeben sich daraus nicht nur ökologische, sondern zunehmend auch wirtschaftliche Vorteile. Investitionen in Photovoltaik senken langfristig Energiekosten, reduzieren CO₂-Emissionen und stärken die Unabhängigkeit von volatilen Weltenergiemärkten. Förderprogramme auf nationaler und EU-Ebene, beschleunigte Genehmigungsverfahren und technologische Fortschritte – etwa bei Speicherlösungen – machen Solarenergie zur attraktiven Option für Industrie und Mittelstand.
Neue Treibstoffe: Biokraftstoffe und synthetische Alternativen
Neben der Elektromobilität gewinnen alternative Treibstoffe an Bedeutung. Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol werden bereits in Österreich produziert und eingesetzt. Synthetische Kraftstoffe (E‑Fuels), die mittels erneuerbarer Energiequellen hergestellt werden, bieten weiteres Potenzial, insbesondere für den Schwerverkehr und die Luftfahrt. Die Entwicklung und Förderung dieser Technologien sind entscheidend, um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu senken und die Klimaziele zu erreichen.