Der Weltverband PDC hat Luke Littler nach seinem spektakulären Sieg über sein Idol Raymond van Barneveld direkt zum "Superstar" erklärt.
Van Barneveld selbst erinnerte schon vor seiner klaren 1:4-Schlappe bei der WM gegen den 16-Jährigen Luke Littler an den früheren Tennis-Star Boris Becker und dessen Triumph in Wimbledon mit gerade einmal 17 Jahren: Der Hype um den Youngster scheint keine Grenzen zu kennen. Topfavorit ist aber noch der Niederländer Michael van Gerwen.
Englands Medien berichten in diesen Tagen pausenlos über Littler, der als Debütant seine ersten vier WM-Spiele souverän gewonnen hat. Vor dem Viertelfinale am Neujahrstag stellt sich inzwischen die Frage: Kann Littler bei der WM in London wirklich den ganz großen Wurf schaffen?
Der Jugendliche
Mit Blick auf die sportliche Leistung lautet die Antwort: Ja, auf jeden Fall. Von den im Turnier verbliebenen Spielern hat Littler den höchsten und den zweithöchsten Punktedurchschnitt in einer einzelnen Partie gespielt. "Ich spüre absolut keine Nerven. Es war wieder unglaublich", sagte Littler, nachdem er sein Vorbild van Barneveld deutlich besiegt hatte. In sein Viertelfinale gegen den Nordiren Brendan Dolan geht er als deutlicher Favorit. Drei Siege am 1., 2. und 3. Jänner - und die Sport-Sensation in London wäre perfekt. Die Buchmacher sehen ihn bereits auf Platz zwei der Titelfavoriten.
Die Topfavoriten
Auf dem Spitzenplatz befindet sich der Niederländer Michael van Gerwen, der Gewinner von 2014, 2017 und 2019 greift nach seinem vierten WM-Titel. Van Gerwen hat im Gegensatz zu seinen bereits gescheiterten Dauerrivalen Gerwyn Price (Wales) und Peter Wright (Schottland) noch keinen Satz bei dem Turnier im Alexandra Palace verloren. Mit Spannung erwartet wird ein mögliches Halbfinale von van Gerwen gegen Luke Humphries, der 2023 mit Abstand am meisten Preisgeld einspielte. Der Sieger würde auch den Nummer-eins-Status vom entthronten Weltmeister Michael Smith übernehmen.
Chris Dobey und Ex-Weltmeister Rob Cross sind Teil der starken zweiten englischen Reihe hinter Ex-Champion Smith und Humphries. Am Montag treffen Dobey und Cross im ersten Viertelfinale direkt aufeinander. Beide haben im Achtelfinale mit deutlichen Siegen überzeugt, das Duell gilt als vollkommen offen.
Auch Dave Chisnall ist Teil dieser zweiten Reihe, er hofft wie 2021 ins WM-Halbfinale zu kommen. Damals besiegte er nach einer Gala-Leistung Primus van Gerwen mit 5:0. Eine ähnliche Leistung dürfte es brauchen, um Humphries am Montagabend zu besiegen. Scott Williams ist einer der Typen dieser WM - allerdings nicht nur im positiven Sinne. Mit seinem Weltkriegs-Vergleich zog der Engländer viel Kritik auf sich. Williams hat sich inzwischen mehrere Male öffentlich entschuldigt, sein Profil bei X (früher Twitter) hat er gelöscht. Sportlich ist Williams bisher stark unterwegs. Im Duell mit Topfavorit van Gerwen ist er trotzdem klarer Außenseiter.
