Dreiste Kopie

Chinesen bauen Smart nach

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China wird seinem Ruf als weltgrößter Copyshop wieder mal gerecht. Jetzt im Kopierer: Der Smart Fortwo.

Kaum zu glauben aber wahr: Nach Handtaschen, Uhren, Handys und MP3-Playern werden jetzt sogar Autos eins zu eins nachgebaut. Jüngstes Opfer ist der Smart Fortwo. Nicht einmal beim Namen hat sich der chinesische Hersteller CMEC um Innovation bemüht. Die Typenbezeichnung des Plagiats: City Smart.

Aussen Klon, innen pfui
Äusserlich gleicht der Klon dem Original wie ein Ei dem anderen. Man muss schon sehr genau hinsehen, um die Unterschiede auszumachen: Aussenspiegel, Türgriffe und der Tankdeckel wurden ein klein wenig variiert.
Der Innenraum hat mit dem Original-Smart dagegen wenig gemeinsam: Das Armaturenbrett ist eine hässliche Plastikwüste - von Styling keine Spur.

E-Power
Unter der Haube hat der City Smart übrigens keinen Verbrennungsmotor, sondern ein Elektro-Aggregat, das den Smart-Klon auf 55 km/h beschleunigen kann. Die Reichweite liegt bei etwa 100 Kilometer - dann muss der City Smart wieder für mehrere Stunden an die Steckdose.

Kaum Chancen
Dreist ist übrigens auch das Geschäftsgebaren der Herstellerfirma: So wurde der City Smart laut Firmenchef Jerry Chen extra für den europäischen Raum entwickelt und soll dort auch ab Anfang 2007 für rund 4200 Euro in den Handel kommen. Allzuviele Chancen sollte sich CMEC jedoch nicht ausrechnen - Smart hat sich nämlich, wie bei praktisch allen Autoherstellern üblich, die dreidimensionale Marke des Smart Forfor (und damit auch seine Form) schützen lassen - ein Verkauf eines Plagiats ist in Europa und den USA verboten. Im fernen China scheint das allerdings niemanden so recht zu interessieren...

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