IAA Trend Teil II

Sparmobile als Chance der Zukunft (Fortsetzung)

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Obwohl die Hersteller immer mehr auf Elektro-Modelle setzen, sind Branchen-Analysten diesbezüglich noch äußerst skeptisch. 

Analysten geben den E-Mobilen viel weniger Chancen als die Hersteller. Ohne staatliche Unterstützung wird kein Durchbruch möglich sein.


Bilder: Hersteller

Neue Studie: Elektroautos bleiben auch 2025 noch Nischenmodelle
Das Elektroauto wird einer Studie zufolge auch im Jahr 2025 noch ein Nischendasein fristen. Bis dahin werde die neue Antriebstechnologie weltweit nur einen Marktanteil von rund 3 Prozent erreichen, erklärte die Unternehmensberatung Oliver Wyman am Mittwoch in München. Gründe dafür seien vor allem die enormen Mehrkosten im Vergleich zum Verbrennungsantrieb und Einschränkungen bei der Reichweite.

 
Ein Elektroantrieb könne ein Auto der Golf-Klasse um bis zu 20.000 Euro teurer machen, heißt es in der Studie. Auch 2025 werde ein durchschnittliches Auto mit Stromantrieb in der Herstellung noch um zwei Drittel teurer sein als mit Verbrennungsmotor.

 
Autokäufer sind der Studie zufolge zwar bereit, höhere Preise für ein Elektroauto zu bezahlen, allerdings nur in weit kleinerem Maße als die Herstellungskosten abweichen. Im Schnitt lasse sich nur ein Elektroaufschlag von 2.200 Euro erzielen. Für die Hersteller würde das Elektroauto so zum deutlichen Verlustgeschäft und auch in den kommenden zehn Jahren werde es in der Negativzone bleiben.

 
Einen Teil seiner Anschaffungskosten kann das Elektroauto zwar durch niedrigere Energiekosten gutmachen, was es für die Nutzer wieder attraktiver macht. Bis es damit zur insgesamt günstigeren Alternative wird, dauert es aber noch. 

Eine Modellrechnung für die ersten vier Jahre nach dem Kauf ergibt aus Wertverlust, Energiekosten und anderem derzeit Mehrkosten von 12.100 Euro für das Elektroauto. Bis zum Jahr 2025 dreht sich das Bild aber: Der Kauf des Elektroautos sei dann immer noch teurer, binnen vier Jahren Nutzungsdauer entpuppt es sich allerdings als günstigere Variante mit Einsparungen von insgesamt 3.500 Euro.

 

"Der Markt für Elektroautos wird wachsen, allerdings nur langsam", sind die Unternehmensberater angesichts ihrer Ergebnisse überzeugt. Am Elektroantrieb werde aber auf lange Sicht kein Weg vorbeiführen. Bis dahin gebe es aber einen nie gekannten Investitionsbedarf und nur geringes Ertragspotenzial für die Hersteller. Deswegen sei der Staat gefordert, mit Förderprogrammen einzugreifen.

 
"Pro Kauf eines Elektrofahrzeugs sollte eine E-Fahrzeug-Prämie von bis zu 10.000 Euro gewährt werden", fordert Oliver-Wyman-Autoexperte Christian Kleinhans. Ähnliches gebe es bereits: In Großbritannien werde der Kauf eines Elektroautos mit 2.500 bis 6.000 Euro unterstützt, in China mit 6.500 und in Japan sogar mit 11.000 Euro. 

Kleinhans schlägt deswegen einen "Deutschlandpakt 2025 für Elektromobilität" vor. Die Devise müsse sein: "Nicht kleckern sondern klotzen", findet er. "Wir sprechen von einer Fördersumme von 15 Mrd. Euro verteilt auf die nächsten 10 Jahre." Der Unternehmensberater fürchtet dabei vor allem Konkurrenz aus Fernost für die hiesige Autoindustrie. "Niemand sollte China unterschätzen - schon gar nicht in der aktuellen Krise", warnt er. (AP)
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