Moderne Wegweiser

Navis mit Spezial-Funktionen im Test

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Zwei Navigationsgeräte und ein Smartphone mussten sich im Test beweisen.

Mobile Navigationsgeräte die Problemlos in jedes Auto installiert werden können, sind bei den österreichischen Kunden nach wie vor äußerst beliebt. In den vergangenen Jahren hat sich jedoch herauskristallisiert, dass bei modernen Navigationsgeräten die Unterschiede bei den relevanten Kriterien zusehends verschwimmen. Diese Tatsache betätigten auch die Tests , die der heimische Autofahrerclub ÖAMTC in den letzten Jahren durchführte: "Zwischen etablierten Markenprodukten und Geräten aus dem preisgünstigeren Segment gibt es bezüglich Navigationsleistung, Benutzerfreundlichkeit und Montage kaum noch große Differenzen", weiß zuständige Techniker des Clubs Steffan Kerbl.

Neue Herangehensweise
Aus diesem Grund wurde der Schwerpunkt beim aktuellen Test auf Spezialfunktionen ausgewählter Modelle gelegt. Im Test: Ein Gerät (TomTom Go 1000 LIVE), das Echtzeitverkehrsmeldungen mittels SIM-Karte über einen Server abruft, ein System (Gamin ecoRoute HD), das auf die Motorsteuerung des Autos zugreift, um Spritspartipps zu geben, sowie ein Smartphone ( Nokia E7 ) mit Navigationssoftware . Aufgrund der völlig unterschiedlichen Funktionsweisen dieser Geräte gibt es diesmal auch keine Noten, sondern eine Bestandsaufnahme der angebotenen Dienste.

TomTom GO 1000 LIVE
Das derzeitige High-End-Modell von TomTom (Bild oben) basiert auf dem vom ÖAMTC im letzten Navigationsgeräte-Test (Herbst 2010) als Sieger evaluierten System. Zusätzlich bietet die aktuellste Version die Möglichkeit, mittels SIM-Karte gegen ein fixes Jahresentgelt verschiedene Live-Dienste in Echtzeit abzurufen. "Während Wetter und Google-Restaurantsuche eher nette Gadgets sind, ist HD Traffic eine sehr interessante Funktion", erklärt Kerbl. Über diesen Dienst werden Geschwindigkeitsinformationen, die aus anonymisierten Bewegungsprofilen stammen, in die Routenberechnung einbezogen. Damit entfällt die Abhängigkeit von klassischen TMC-Meldungen, die keine optimale Berechnung der Alternativroute ermöglichen.

Bei der Evaluierung zeigte sich, dass HD Traffic es ermöglicht, größere Verzögerungen mit deutlicher Zeitersparnis zu umfahren. Die einzige signifikante Schwachstelle des Systems liegt in der Server-Abhängigkeit. Wenn dieser , wie im Test passiert, längere Zeit ausfällt, können auch keine TMC-Meldungen mehr empfangen werden. Und es werden überhaupt keine Staus mehr angezeigt.

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© ÖAMTC

Garmin ecoRoute HD; Bild: (c) ÖAMTC

Garmin ecoRoute HD
Der Hersteller versucht mit diesem Modell die von Garmin bereits bekannte ecoRoute-Funktion, die das Fahrverhalten auf einer Route analysiert und visualisiert, zu erweitern. Dazu wird der neue ecoRoute HD-Adapter direkt an den Bordcomputer angeschlossen. Mittels Bluetooth werden dann (vordefinierte) Parameter aus der Motorsteuerung auf das Navi übertragen. Durch die Visualisierung von Daten wie beispielsweise Motordrehzahl und Drosselklappenöffnung werden dem Lenker Tipps zum Sparen von Kraftstoff gegeben.

Im aktuellen Test zeigte sich, dass dieses interessante Konzept nicht so umgesetzt werden konnte, dass ein wirklich signifikanter Mehrwert entsteht. "Über die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs werden keine Verbrauchsinformationen, sondern nur für das Service relevante Daten übermittelt", hält der ÖAMTC-Techniker fest. Dadurch bleibt die Anzahl der auslesbaren Parameter sehr begrenzt. So ergaben die Versuchsfahrten, dass die Verbrauchsangaben, die durch das Navi ermittelt wurden, nicht den reellen Werten des Bordcomputers entsprechen. Genaue Erkundigungen sind vor einem eventuellen Kauf unbedingt nötig, da nicht mit allen Fahrzeugen eine Kompatibilität gegeben ist. Im Endeffekt hat die Funktion eco Route einen gewissen Nutzen hinsichtlich der Kraftstoffersparnis, ist aber doch mehr eine visuelle Spielerei. Dafür überzeugte es jedoch mit seiner Nutzerfreundlichkeit.

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© Nokia

Nokia E7

Nokia E7 mit OVI-Maps
Das Nokia E7 ist nahezu ident mit dem Nokia E72 aus dem Navigationsgeräte-Test vom Herbst 2010. "Insgesamt bietet das Smartphone zuverlässige Routenführung von A nach B, ohne allerdings den Bedienungskomfort von reinen Navigationssystemen zu erreichen", resümiert Kerbl und fügt hinzu: "Das Fehlen eines Spurassistenten und die umständliche Adresseingabe machen sich neben der schlecht montierbaren Halterung negativ bemerkbar". Da Verkehrsinformationen über einen Server bereitgestellt werden, ist ein zusätzliches TMC-Kabel überflüssig. Allerdings erwiesen sich die wenigen im Test erhaltenen Verkehrsmeldungen als nicht aktuell.

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