Sauger Hoheit

Der Audi RS5 im Fahrbericht

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Mit dem RS5 schickt Audi die heißeste Variante der A5-Familie ins Rennen. Beim Verkaufsstart kommen nur Coupé-Käufer in den Genuss des hochdrehenden V8-Motors mit 450 PS.

Der Audi RS 5 gab sein Debüt auf dem Genfer Automobilsalon, der vom 4. - 14. März über die Bühne ging. Nun stand das A5 Top-Modell für eine erste Ausfahrt bereit. Komplett gegen den aktuellen Downsizing-Trend sind die Motoringenieure zu Werke gegangen. Denn statt kleinem Hubraum und Aufladung schöpft der RS5 seine Kraft aus einem großvolumigen V8 Sauger - und das ist auch gut so.

Der Audi RS5 im Fahrbericht
© oe24



Design
Der RS 5 steht athletisch und kraftvoll auf der Straße, die riesigen Lufteinlässe an der Front wollen sich aber nicht nahtlos in die herkömmliche Form einordnen. Sie wirken etwas aufgesetzt. Der dominante Singleframe-Grill trägt beim RS5 ein anthrazitgraues Gitter in Rautenstruktur. Xenon plus-Scheinwerfer mit einem geschwungenen Band aus LED-Tagfahrleuchten sind Serie.  Der neu designte Stoßfänger bildet nach unten eine Splitter-Kante.  Die ausgestellten Kotflügel sollen mit den scharfen horizontalen Oberkanten an den legendären UR-Quattro erinnern. Die Seitenschweller tragen kantige Aufsätze; die Zierleisten am Singelframe-Grill und um die Seitenfenster sowie die Kappen der Außenspiegel sind in matter Aluminiumoptik gehalten. Am Heck dominieren die beiden ovalen Auspuff-Endrohre, die in den Stoßfänger integriert sind. Der große Diffusor ist weit nach oben gezogen. Der Spoiler in der Heckklappe fährt bei 120 km/h Tempo selbsttätig aus und unterhalb von 80 km/h wieder ein.  


Fahrleistungen
Schon beim Starten zeigt der RS5, dass er es faustdick hinter den Ohren hat. Denn einen solchen Sound bieten nur wahre Sportwagen. Ein kleiner Druck aufs Gaspedal reicht und die Symphonie beginnnt. Hier haben die Sounddesigner (entwickelten spezielle Soundklappen) wirklich eine hervorragende Arbeit geleistet, weshalb man das Radio eigentlich immer ausgeschaltet lassen könnte. Als jahrelanger Dieselfahrer muss man sich an den Motor erst einmal heran tasten. Denn im Drehzahlkeller spielt sich relativ wenig ab. Erst oberhalb von 4.000 Touren stürmt das Auto vorwärts, als wäre eine Horde Bullen hinter ihm her. Kein Wunder denn das Triebwerk gibt seine 450 PS erst bei 8.250 1/min ab, die maximal 430 Nm Drehmoment stehen zwischen 4.000 und 6.000 Touren bereit. Hat man sich als Fahrer einmal an diese Auslegung gewöhnt, katapultiert man das 1.725 Kilogramm schwere Coupé in 4,6 Sekunden von null auf 100 km/h und nach wenigen zusätzlichen Sekunden steht schon Tempo 250 km/h auf der Uhr. Auf Wunsch regelt Audi die Spitze erst bei 280 km/h ab.

Der Audi RS5 im Fahrbericht
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Die Siebengang S tronic (Doppelkupplungsgetriebe) harmoniert perfekt mit dem Motor. Manuelle Schaltvorgänge handelt man mit den Paddels hinter dem Lenkrad ab, doch eigentlich schaltet der Automatikmodus noch präziser. Über das serien­mäßige Audi drive select kann die Schaltstrategie im Automatikmodus zwischen den Modi auto, comfort und dynamic variiert werden. Im Programm „Launch Control“ managt die Siebengang S tronic die perfekte Beschleunigung aus dem Stand heraus – mit voller Power und minimalem Reifenschlupf. Dank Allradantrieb und straffem Fahrwerk frisst sich der RS5 förmlich in die Straße. Das sorgt zusammen mit dem intelligenten Sportdifferenzial an der Hinterachse (Aufpreis) für atemberaubende Kurvengeschwindigkeiten.
Die Standard-Auslegung des Allrads ist mit 40:60 heckbetont. Maximal kommen 70 Prozent an die Vorderachse.

Der Audi RS5 im Fahrbericht
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Cockpit
Im Innenraum geht es sportlich und luxuriös zu. So sind die elektrisch verstellbaren Leder-Alcantara-Sportsitze mit ausge­prägten Wangen und integrierten Kopfstützen Serie. Das Lederlenkrad hat einen breiteren Kranz. Die Instrumente tragen schwarze Zifferblätter und eine weiße Beschriftung mit eigen­ständiger Skalierung. Beim Einschalten der Zündung laufen die roten Zeiger einmal kurz hoch und dann wieder zurück. Das Fahrerinformationssystem integriert einen „Laptimer“ zum Festhalten von Rundenzeiten und ein Ölthermo­meter. Ansonsten ist das Interieur in schwarz gehalten, die Dekoreinlagen bestehen aus Carbon. Die Verarbeitungs- und Materialqualität erfüllt die höchsten Ansprüche.


Starttermin/Preis
Die Auslieferung des Audi RS 5 beginnt im Sommer. Trotz des stattlichen Grundpreises von 95.900 Euro, stehen genug Optionen in der Aufpreisliste (andere Sitze, Navi, etc.), die den Preis spielend leicht über die 100.000 Euro Marke heben.


Bilder: (c) United Pictures
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