Zahlreiche Neuerungen und Ölpreise weiter auf Rekordniveau von 100 Dollar machen das heurige Jahr für Autofahrer besonders teuer.
Für Autofahrer wird heuer ein Jahr, das ein tiefes Loch ins Geldbörsel reißen wird. Vor allem die hohen Benzin- und Dieselpreise aufgrund der stark gestiegenen Ölpreise bereiten Sorgen. Bereits in den nächsten Tagen rechnen Brancheninsider mit einer weiteren Erhöhung der Richtpreise für Sprit an den Tankstellen (siehe unten).
Öko-NoVA
Jene, die sich in den nächsten Monaten ein neues
Auto zulegen möchten, sollten jetzt beachten: Sparsame Öko-Flitzer werden
aufgrund der beim Neuwagenkauf fälligen Normverbrauchsabgabe (NoVA) ab 1.
Juli billiger, größere Fahrzeuge mit einem Verbrauch von mehr als 180 Gramm
CO2 je Kilometer müssen für jedes Gramm 25 Euro hinblättern. Die
Industrie soll so noch stärker auf die Öko-Schiene gebracht werden.
Höhere Strafen
Die Vignette um € 73,80 pro Jahr und die
Lkw-Maut werden entsprechend der Inflation angehoben, prognostiziert werden
zwei Prozent. Deutlich erhöht werden sollen auch die Verkehrsstrafen,
Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung wird 50 statt 25 Euro kosten und wer
bis zu 30 km/h zu schnell ist, soll 70 Euro berappen müssen. Und: Seit
Jahresbeginn besteht für Pkw eine Winterreifenpflicht von 1. November bis
15. April. Autos dürfen dann bei winterlichen Fahrverhältnissen nur mit
Winterreifen oder Schneeketten in Betrieb genommen werden.
Kein Licht am Tag
Ersparnis bringen wird allerdings das Ende von
Licht am Tag. Ein durchschnittlicher Autofahrer kann sich so im Schnitt 20
Euro je Jahr an geringerem Energieverbrauch und Lampenverschleiß ersparen.
Steigerungen bei Benzin und Diesel
Die zuletzt stark gestiegenen
Rohölpreise auf 100 Dollar pro Fass (159 Liter) dürften in den nächsten
Tagen auch die Autofahrer zu spüren bekommen. "Wenn der Ölpreis am
Wochenende am Rekordhoch bleibt, wird es zu Wochenbeginn bei den großen
Mineralölunternehmen eine Erhöhung der Richtpreise für Benzin und Diesel
geben“, erläutert ein Rohstoffanalyst im Gespräch mit ÖSTERREICH. Gerechnet
wird mit einem Anstieg um zwei Cent je Liter. Die derzeitigen
OMV-Richtpreise:
- Benzin: 1,230 €/Liter
- Super:1,250 €/Liter
- Super Plus:1,320 €/Liter
- Super 100:1,348 €/Liter
- Diesel:1,219 €/Liter
Öko-Steuer rollt auf Österreich zu
Mit 1. Juli wird
ein "ökologisches“ Bonus-Malus-System beim Kauf von Neuwagen
eingeführt. Fahrzeuge mit mehr als 180 Gramm CO2-Ausstoß pro
Kilometer kosten ab Sommer somit einen Malus von 25 Euro pro Gramm CO2/km,
bei Fahrzeugen mit weniger als 120 Gramm CO2-Ausstoß gibt es einen
pauschalen Bonus von 300 Euro. Für Hybrid-Autos gibt es einen weiteren Bonus
von 500 Euro in bar.
Beispiel: Wer sich ein Auto kauft, das 200 Gramm CO2 ausstößt, zahlt den Malus für die 20 Gramm, also 20 mal 25 Euro, in Summe 500 Euro. Ab 2010 gilt der Malus-Grenzwert ab 160 Gramm CO2 je km.
Nächste Seite: So billig könnte Autofahren sein
Geschenkte Energie
ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang schwärmt: "Die
Energie für die Batterie kann man etwa beim Bremsen sogar zurückgewinnen,
man hat also geschenkte Energie bei der Fahrt. Wenn man an der Ampel steht,
läuft kein Motor. Wenn man dann aufs Gas steigt, fährt der Elektromotor los,
bei stärkerer Beschleunigung kommt der Verbrennungsmotor hinzu – immer ideal
abgestimmt.“ Die Automodelle Toyata Prius (siehe Foto) und Honda Civic
Hybrid sind derzeit auf diesem Sektor führend.
Zukunft
Schon in den nächsten Monaten wird weltweit das erste
Elektroauto vom Band gehen, der Sportflitzer Tesla Roadster. Angetrieben von
einem 252 PS starken Elektromotor beschleunigt er von null auf 100 in 4,2
Sekunden. Der Preis der ökologischen Korrektheit: 66.500 Euro. Erfunden
wurde das Auto bei Tesla in Kalifornien. Tesla legte vor 150 Jahren die
Grundlagen der Stromversorgung, war Assistent von Thomas Edison, dem
Erfinder der Glühbirne. Nun soll hier auch dem Automobilmarkt das Licht
aufgehen.
Auch Kaka ist vom Hybridauto überzeugt. (Foto: Koichi Kamoshida/Getty Images)
Weitere Trends sind Fahrzeuge mit Bioethanol (etwa von Ford, Volvo oder Saab). Und in rund 15 Jahren darf mit dem ersten Wasserstoffauto gerechnet werden, wenn auch zu einem für die breite Masse (vorerst) noch hohen Preis. Und selbst Benzin- und Dieselschlucker werden künftig leichter werden, Testmodelle haben gar nur mehr 420 Kilo.