Laut ÖAMTC-Erhebung müssen sich vier von zehn zumindest wöchentlich über andere Verkehrsteilnehmer ärgern.
Der Österreicher liebt sein Auto - und ärgerst sich am meisten über Spritpreise und "die anderen". Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Autofahrerclubs ÖAMTC unter 4.000 Lenkern. Untersucht wurde auch, wie der heimische Autofahrer "tickt": Pro Werktag verbringt der Österreicher durchschnittlich 40 Minuten im Fahrzeug; vier von zehn Autofahrern müssen sich täglich oder wöchentlich sehr über andere ärgern - selbst wird aber laut der Umfrage nur jeder zehnte aggressiv.
Nahezu jeder Österreicher ist auch Autofahrer, drei von vier besitzen ein Auto. "Pro Monat wird mehr als ein halber Tag im Auto verbracht. Diese Dauer steigt, je nachdem, ob es sich um Berufstätige oder Vielfahrer handelt, noch deutlich an", erklärte ÖAMTC-Marktforscherin Eva Lackner. Neun von zehn Österreichern sind täglich oder mehrmals pro Woche mit dem Auto unterwegs; jeder zweite fühlt sich durch die Autokosten stark belastet.
In der Hitliste des Ärgers über Kosten führt laut ÖAMTC der Spritpreis, gefolgt von Versicherungs- und Werkstattkosten. "Beim Spritpreis ist auffallend, dass der Ärger nicht von der Kilometerleistung abhängt, sondern alle Autofahrer gleichermaßen betrifft", so Lackner. Vier von zehn Autofahrern würden angeben, durch "weniger Fahren" Kosten zu sparen.
Wöchentliche Aggressionen
Jeder zweite Lenker erlebt
wöchentlich Aggressionen: Vier von zehn Autofahrern müssen sich täglich oder
wöchentlich sehr über andere ärgern. Wenn es um "die anderen" geht, sei die
Quelle Nummer eins "Rücksichtslosigkeit": Zu geringer Abstand und Drängeln
wird am häufigsten erlebt und wurmt am meisten. Selbst wird laut ÖAMTC aber
nur jeder zehnte auch selbst einmal aggressiv.
Als positiv erlebt wird kooperatives Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer wie z. B. Hilfsbereitschaft auf der Straße nach einer Panne oder einem Unfall, ein Handzeichen, um sich zu bedanken oder Fehler zu entschuldigen. Zur Entspannung hören knapp 60 Prozent der Befragten am liebsten Musik, 39 Prozent versuchen, Zeitdruck zu vermeiden.
Auch geschlechter- und altersspezifische Unterschiede wurden erhoben: "Frauen fahren weniger oft, ihr Fahrstil ist öfter zurückhaltend und vorsichtig", so Lackner. Männer würden öfter Ärger und Aggressionen erleben und sich häufiger über das Verhalten anderer Autofahrer freuen.
Junge Fahrer sind gelassener
Jugendliche machen sich weniger
Sorgen und verbinden Autofahren mit Unabhängigkeit sowie Freiheit. Sie
beschreiben sich als zügige und dynamische Fahrer, erleben häufiger
aggressives Verhalten anderer und reagieren auch häufiger aggressiv. Ältere
würden sich durch einen vorsichtigeren und vorausschauenden Fahrstil
auszeichnen und sich selbst als erfahrene Autofahrer sehen, die nichts so
schnell aus der Ruhe bringt.
Auffällig ist laut ÖAMTC auch, dass es offenbar mehr entspannte Autofahrer am Land gibt und in der Stadt öfter aggressives Verhalten erlebt wird. Übrigens hat jeder fünfte Autobesitzer für seinen Gefährten auf vier Rädern einen Spitznamen. "Hier fallen besonders Frauen und Besitzer des ersten Fahrzeugs auf", so Lackner. Häufig genannt wurden: kleiner Löwe, Ferdl und Daisy.