Jahresbilanz

An den Börsen wurden Milliarden vernichtet

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Das Börsenjahr in Wien kannte 2011 fast nur eine Anleger-Kategorie: Verlierer.

Anfang 2011 herrschte noch einige Wochen lang Euphorie. Der Wiener Leitindex ATX – er beinhaltet die 20 wichtigsten in Wien gehandelten Aktien – startete mit knapp über 2.900 Punkten ins Jahr und schafft Mitte Februar einen Tag lang sogar den Sprung über die 3.000-Punkte-Marke. Die optimistischen Erwartungen der Analysten schienen sich zu erfüllen.

Doch dann kam alles anders. Die Schuldenkrise in Europa spitzte sich mehr und mehr zu. Die Kurse begannen zu bröckeln und ab der zweiten Jahreshälfte kam es zu dramatischen Einbrüchen, die den ATX Ende November auf nur mehr knapp über 1.650 Punkte abstürzen ließen. Im Dezember folgte eine leichte Erholung Richtung 1.900 Punkte. Der Verlust im Jahresverlauf beträgt dennoch satte 34,9 %.

Bank-Aktien waren in Wien 2011 die größten Verlierer
Von den 20 ATX-Aktien konnten im abgelaufenen Jahr nur zwei Titel höher schließen als zu Jahresbeginn – der größte heimische Baukonzern Strabag (+7,4 %) und der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (+1,4 %). Alle 18 anderen erlebten Rückgänge ihrer Börsenwerte teilweise in Horror-Dimensionen. So ist die Erste Group jetzt um 61,4 Prozent weniger wert als zu Börseneröffnung am 3. Jänner 2011, dem ersten Handelstag des zu Ende gehenden Jahres in Wien. Ein Verlust von mehr als 8,5 Milliarden Euro an Börsenwert. Knapp weniger die Hälfte wert als zu Jahresbeginn sind nun auch Wienerberger und die Raiffeisen Bank International (RBI). In Summe verloren die 20 ATX-Unternehmen 2011 rund 23,8 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung.

Für 2012 wird moderate Kurserholung erwartet
Nicht ganz so dramatisch wie Wien erwischte es die großen Börsen Europas. Der deutsche Leitindex DAX etwa büßte rund 16 % ein. Der US-Leitindex Dow Jones der New Yorker Börse konnte sogar etwas über 5 % dazu gewinnen. Für 2012 erwarten Experten in Wien ein weiteres schwieriges Jahr. Insgesamt überwiegt aber die Hoffnung, dass sich die Kurse etwas erholen.

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