ING startet tiefgreifenden Umbau

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Als Reaktion auf EU-Auflagen im Zusammenhang mit dem Rückgriff auf Staatshilfen spaltet sich der Konzern auf. Bis 2013 will sich das Geldhaus in eine kleinere Bank mit europäischem Fokus wandeln und das Versicherungsgeschäft abstoßen.

Gemessen an der Bilanzsumme wird ING nach dem Umbau rund ein Drittel kleiner sein als vor seiner Rettung durch die Regierung im Oktober 2008. Die Hälfte der 10 Mrd. Euro Staatshilfen will ING zudem vorzeitig zurückzahlen und dafür sein Kapital um 7,5 Mrd. Euro aufstocken.

Die Ausgliederung der Versicherungsgeschäfte soll nun mittels Börsengängen oder Verkäufen geschehen und bis in 4 Jahren abgeschlossen sein. ING-Chef Jan Hommen sagte, es wäre "ziemlich interessant", das internationale Versicherungsgeschäft als Ganzes in einem Börsengang zu verkaufen.

In jedem Fall hoffe er auf den Beginn des Verkaufsprozesses 2010. Einige Hypothekengeschäfte in den Niederlanden sollen zudem in eine neue Firma mit rund 6 % Marktanteil eingebracht werden.

Der Konzern setzt damit für viele Experten überraschend schnell die EU-Vorgaben um. Analysten hatten im Prinzip mit einer Aufspaltung von ING gerechnet, allerdings erst in mehreren Jahren. Der Konzern hat bereits das Management für das Banken- und Versicherungsgeschäft voneinander getrennt. Experten begrüßten den Schritt.

Die Neuordnung bei ING ist damit das bisher gravierendste Beispiel einer neuen Kontrolle der Banken durch die EU-Kommission nach den Versäumnissen der Branche in der Wirtschafts- und Finanzkrise.

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