Positive Bilanz

ÖBB Personenverkehr meldet schwarze Zahlen

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Der PCDS/CDO-Deal wirkt sich positiv auf die Bilanz aus. Im Nahverkehr wurden weniger Fahrgäste befördert. Fernverkehr und Bus blieben konstant.

Die ÖBB Personenverkehrs AG hat heute ihren Jahresabschluss 2009 veröffentlicht. Demnach stiegen die Umsatzerlöse auf 2,068 (2,033) Mrd. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) war mit fast 64 Mio. Euro (nach -345,6 Mio. Euro 2008) positiv. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 167,8 Mio. Euro nach -667 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Für das Jahr 2008 wurden die Werte jedoch angepasst, die Zahlen sind daher schwer vergleichbar.

Die Zahl der per Bahn und Bus beförderten Fahrgäste ist 2009 um 1 % auf 453 Mio. leicht gesunken. Auf der Schiene sank die Zahl der Passagiere von 208 auf 206 Mio., der Rückgang geht auf den Nahverkehr zurück. Im Fernverkehr blieb die Zahl der Fahrgäste mit 33 Mio. konstant. Die Bus-Passagiere gingen nur leicht zurück, rund 247 (nach 248) Mio. Bus-Fahrgäste wurden 2009 gezählt.

Umstrukturierung macht Vergleich schwierig

Am Donnerstag hat der ÖBB-Holding-Aufsichtsrat die Zahlen abgesegnet, am Montag wird die ÖBB Holding die konsolidierte Konzernbilanz vorlegen. Die Teilgesellschaften Personenverkehr und Infrastruktur veröffentlichen jedoch bereits heute ihre Jahresabschlüsse. Während die Holding gemäß den IFRS-Regelungen bilanziert, werden die Einzelabschlüsse der Teilgesellschaften nach UGB gefertigt. Rückstellungen bzw. die Auflösung von Rückstellungen werden je nach Bilanzierungsregelungen verschieden wirksam.

Auch durch die Umstrukturierung innerhalb des ÖBB-Konzerns sind die Zahlen eigentlich nicht vergleichbar. Der Personalstand des ÖBB-Personenverkehr-Konzerns lag per Jahresende 2009 aufgrund der Anteilsverschiebung an der ÖBB-Produktion GmbH und dem daraus resultierenden Abgang aus dem Konsolidierungskreis per 31.12.2009 mit 7.645 Mitarbeitern deutlich unter dem Vorjahreswert von 13.945 Mitarbeitern.

PCDS/CDO-Deal wirkt sich positiv aus

Die Auflösung des Spekulationsgeschäfts mit der Deutschen Bank wird für die Bilanz 2009 positiv wirksam: Der 2005 geschlossene Deal mit Portfolio Credit Default Swaps/Collateralized Debt Obligations (PCDS/CDO) wurde am 15. Jänner 2010 aufgelöst. Der vereinbarte Auflösungswert für die vier 2005 abgeschlossenen Tranchen beträgt in Summe rund 295,0 Mio. Euro, wobei davon rund 137,1 Mio. Euro auf den Personenverkehr-Konzern entfallen. Die Zahlung des Auflösungswertes erfolgt zuzüglich Zinsen in vier gleichen jährlichen Teilbeträgen von jeweils etwa 34,3 Mio. Euro, erstmals am 1.2.2010, letztmals am 1.2.2013, heißt es im Jahresbericht. Die Überleitung der Bilanzierung der PCDS/CDO-Geschäfte von Jahresende 2008 zum Jahresende 2009 wird in einem außerordentlichen Ertrag von 146,5 Mio. Euro abgebildet.

Im Nah- und Regionalverkehr hat die ÖBB weniger Fahrgäste befördert, nachdem 2008 auch wegen der Fußball-EM ein Rekordwert erzielt worden war. Zudem wirkten sich die gestiegene Arbeitslosigkeit, Baumaßnahmen sowie sinkende Treibstoffpreise negativ auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen aus, heißt es. Insgesamt wurden 2009 rund 173 Mio. Fahrgäste im Nah- und Regionalverkehr in den ÖBB-Zügen befördert.

Inlandserträge um 5,5 % gesteigert

Im Fernverkehr blieb die Zahl der Fahrgäste mit 33 Mio. gleich, ertragsmäßig wurde Wachstum verzeichnet: Trotz der Wirtschaftskrise konnten die Inlandserträge im Vergleich zum Vorjahr auf der West- und auf der Südbahn um rund 5,5 % gesteigert werden. Auch im Auslandsverkehr wurden Steigerungen erzielt werden, obwohl der Tourismus stark von der allgemeinen Wirtschaftskrise betroffen war. Der von den ÖBB gesteuerte Outgoing-Verkehr konnte nach den starken Steigerungen der letzten Jahre auch im Berichtsjahr um 10 % wachsen.

Im Busverkehr wurden im Jahr 2009 insgesamt rd. 247 Mio. Fahrgäste transportiert, die ÖBB-Postbus GmbH beförderte davon rd. 240 Mio. Fahrgäste. Im Regionalbusverkehr (Linienverkehr) hält der Postbus einen Marktanteil von rd. 70 % und am gesamten Öffentlichen Verkehr in Österreich rd. 20 %. Das Tochterunternehmen CSAD in der Region Budweis befördert jährlich rund 7 Mio. Fahrgäste.

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