Intimgeruch ist ein sehr persönliches und doch verbreitetes Thema. Doch was steckt dahinter und wann sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden?
Intimgeruch ist meist normal. Ausgelöst wird er durch Bakterien im Zervixschleim der Vagina. Die sogenannten Laktobazillen sorgen dort für ein saures Milieu und verursachen dadurch einen Intimgeruch, der oft als säuerlich wahrgenommen wird. Im Laufe des Monatszyklus schwankt der pH-Wert der Vagina zwischen circa 3,8 und 7, wodurch es auch zu Geruchsschwankungen kommen kann. Auch aufgrund von Östrogenen, die an fruchtbaren Tagen vermehrt ausgeschüttet werden, kann sich der Intimgeruch ändern.
Bedeutung der Gerüche
Auch wenn der Intimgeruch oft schwankt und grundsätzliches etwas ganz Normales darstellt, kann er viel über die Gesundheit der Vagina aussagen. Sehr unangenehme Gerüche oder eine starke Veränderung, die nicht auf den Zyklus zurückgeführt werden kann, können Anzeichen für Infektionen sein.
Säuerlicher Geruch ist meist ein Zeichen, dass die Bakterienflora in der Vagina im Gleichgewicht ist.
Ein chemischer Geruch des Intimbereichs kann mehrere Ursachen haben. Einerseits besteht die Möglichkeit, dass durch nicht gründliches Abwischen nach dem Wasserlassen Urin sich in der Unterhose angesammelt hat. Wenn es beim Urinieren zu Schmerzen kommt oder der Urin selbst dunkel oder trüb ist, kann ein Harnwegsinfekt der Auslöser sein. Dieser muss rasch medizinisch behandelt werden!
Stark fischiger Geruch, weißlich-grauer Ausfluss und Jucken können Anzeichen für eine Scheideninfektionen, einer bakteriellen Vaginose sein. Diese sollte medizinisch behandelt werden. Wenn der fischige Geruch in Kombination mit einer geröteten und juckenden Vulva und grünlichem Ausfluss auftritt kann dies auf Trichomoniasis hinweisen. Trichomoniasis ist eine Geschlechtskrankheit, die durch einen Parasiten verursacht wird. Diese Anzeichen sind ebenfalls ein Grund den Frauenarzt oder Frauenärztin aufzusuchen.
Hefeartiger Geruch in Kombination mit Juckreiz oder Brennen kann ein Anzeichen für eine vaginale Pilzinfektion sein. In diesem Fall ist ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin wichtig!
Ein metallischer Geruch kann nach Kontakt mit Sperma auftreten, da dieses die Flora der Vagina aus dem Gleichgewicht bringen kann. Diese Veränderung des Geruchs ist auch vor oder nach der Monatsblutung häufig.
Arztbesuch?
Bei einer starken Veränderung des Geruchs und in Verbindung mit verändertem Ausfluss, Brennen, Schmerzen oder Jucken sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Dies gilt vor allem, wenn der Geruch stärker wird und nicht auf Zyklusschwankungen zurückzuführen ist.