Dreht sich Erdkern plötzlich in andere Richtung.png

Neue Forschung

Innerer Erdkern soll sich plötzlich in eine andere Richtung drehen

Teilen

Diese Veränderung, die möglicherweise Teil eines 70-jährigen Zyklus ist, könnte sich möglicherweise auf die Länge der Erdtage und das Magnetfeld der Erde auswirken.

Der innere Kern, eine feste Metallkugel im Zentrum der Erde, ist für die Erzeugung des Erdmagnetfelds verantwortlich, das den Planeten vor schädlicher Sonnenstrahlung schützt. "Wir zeigen überraschende Beobachtungen, die darauf hindeuten, dass der innere Kern seine Rotation in den letzten zehn Jahren fast eingestellt hat und möglicherweise eine Wende in einer multidekadischen Oszillation erfährt, mit einem weiteren Wendepunkt in den frühen 1970er Jahren", schreiben die Geophysiker Yi Yang und Xiaodong Song von der Peking-Universität in Peking in ihrer veröffentlichten Arbeit.

Erst seit wenigen Jahrzehnten weiß die Wissenschaft, dass sich der innere Erdkern im Verhältnis zum darüber liegenden Erdmantel dreht, denn dies wurde 1996 von der Universität Kolumbien bestätigt. Vor ihrer Arbeit war die Idee, dass der innere Erdkern unabhängig vom Rest des Planeten rotiert. Seitdem versuchen Geowissenschaftler aus einer Entfernung von 5.100 Kilometern herauszufinden, wie schnell oder langsam sich der innere Kern dreht.

In der neuen Studie, die Song zusammen mit Yang durchführte, wurden diese alten Daten mit neueren Mustern nahezu identischer seismischer Wellen verglichen, die darauf hindeuten, dass sich der innere Kern verlangsamt hat - und sich sogar umkehren könnte. Sie fanden heraus, dass sich seit etwa 2009 die Pfade, die zuvor erhebliche zeitliche Schwankungen aufwiesen, kaum verändert haben, als die seismischen Wellen durch den Kern und auf der anderen Seite wieder herauskamen. "Dieses global konsistente Muster deutet darauf hin, dass die Rotation im Inneren des Kerns vor kurzem pausiert hat", schreiben Yang und Song.

Die Forscher weisen darauf hin, dass der sieben Jahrzehnte dauernde Wechsel mit anderen periodischen Veränderungen zusammenfällt, die an der Erdoberfläche zu beobachten sind, und zwar bei der Tageslänge und dem Magnetfeld, die beide eine Periodizität von sechs bis sieben Jahrzehnten aufweisen. Auch die jahrzehntelangen Muster in den Klimabeobachtungen der globalen Durchschnittstemperatur und des Meeresspiegelanstiegs scheinen auf seltsame Weise übereinzustimmen.

 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten