Teenie verhaftet

KI erkennt Waffe statt Chips - und löst Polizei-Großeinsatz aus

An einer Schule im US-Bundesstaat Maryland (USA) kam es zu einem sehr unangenehmen Vorfall. 

Ein technisches System, das eigentlich beim Schutz helfen sollte, löste einen Alarm aus – wegen einer einfachen Snack-Packung. Für einen Jugendlichen endete das in einer Situation, die ihn stark verunsichert hat.

Ein simples Knabbergerät wird falsch erkannt

An der Kenwood High School in Baltimore County (USA) wird ein System eingesetzt, das mit Kameras arbeitet und anhand von Bildern erkennen soll, ob jemand möglicherweise eine Waffe bei sich trägt. Dieses System hielt jedoch eine Doritos-Packung für ein gefährliches Objekt.

Der 16-jährige Schüler Taki Allen saß nach dem Football-Training draußen vor der Schule und aß seine Chips. Rund zwanzig Minuten später tauchten mehrere Polizeiwagen auf. Laut seiner Schilderung kamen mehrere Beamte mit gezogenen Waffen auf ihn zu. Er wurde angewiesen, sich auf den Boden zu knien, seine Hände nach hinten zu geben und wurde anschließend gefesselt. Erst nach einer Durchsuchung wurde klar: Er hatte nur seine Chips in der Hand.

Technisches System mit deutlichen Schwächen

Das System stammt von einem Unternehmen aus Virginia (USA) und wurde letztes Jahr im Schulbezirk eingeführt. Es wertet laufend Bilder von tausenden Kameras aus. Ziel ist, mögliche Gefahren früh zu melden. Doch der Fall zeigt, wie leicht es zu Fehlalarmen kommen kann.

Das Unternehmen erklärte später, dass es sich um einen „Fehlalarm“ handelte, betonte jedoch, das System habe so funktioniert, wie vorgesehen: Es löst aus, sobald etwas im Bild so wirkt, als könnte es gefährlich sein, und übergibt dann an Menschen, die entscheiden sollen. Doch für den betroffenen Jugendlichen war das eine sehr belastende Situation.

Keine Entschuldigung – große Verunsicherung bleibt

Der Schüler berichtet, dass er bis heute keine Entschuldigung erhalten hat. Man habe ihm lediglich gesagt, dies sei „Ablauf“. Er selbst fühlt sich jedoch nun unsicher und hat Angst, dass so etwas wieder passieren könnte – selbst wenn er nur etwas trinkt oder isst. Ein Angehöriger des Jungen äußerte deutliche Kritik. Für ihn war es unverhältnismäßig, dass gleich mehrere bewaffnete Einsatzkräfte auf einen Jugendlichen zugingen, der nichts getan hatte.

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