Das beliebte Virtual-Reality-Spiel „Gorilla Tag“ hat weltweit Millionen junge Fans.
Um sicherzustellen, dass nur Spieler im passenden Alter teilnehmen, wurde kürzlich ein neues System zur Alterskontrolle eingeführt. Doch schon jetzt wird diese Prüfung mit einfachen Mitteln umgangen – und das mit überraschenden Methoden.
„Gorilla Tag“ ist ein Virtual-Reality-Spiel, bei dem die Spieler einen Affen steuern. Die Fortbewegung erfolgt dabei nicht über klassische Steuerungselemente, sondern durch eigene Armbewegungen – so, als würde man sich mit den Armen durch die virtuelle Landschaft ziehen. Das Spiel ist kostenlos verfügbar und besonders bei Kindern und Jugendlichen äußerst beliebt. Laut aktuellen Zahlen zählt das Spiel weltweit täglich über eine Million aktive Nutzer.
Altersprüfung mit Gesichts-Scan eingeführt
Um zu vermeiden, dass Kinder ohne elterliche Zustimmung in das Spiel einsteigen, hat der Entwickler Another Axiom vor wenigen Tagen ein neues System zur Altersverifizierung eingeführt. Der sogenannte Gesichts-Scan versucht anhand des gezeigten Gesichts das ungefähre Alter der Spieler zu erkennen.
Entwickelt wurde die Technologie vom Start-up k-ID, das sich auf Online-Verifizierungen spezialisiert hat. Ziel ist es, eine einfache und schnelle Methode zu bieten, mit der sichergestellt werden kann, dass nur Personen ab einem bestimmten Alter Zugang zu Inhalten erhalten.
Kinder umgehen Prüfung mit YouTuber-Video und Trump-Foto
Lange funktionierte das System allerdings nicht reibungslos. Auf dem offiziellen Discord-Server des Spiels tauschen sich viele junge Spieler offen über Tricks aus, wie sich die Altersverifizierung austricksen lässt. Besonders beliebt ist ein Video des bekannten YouTubers Markiplier – zeigt man dieses der Kamera, wird das Alter offenbar fälschlicherweise als passend erkannt.
Noch kurioser ist eine weitere Methode: Ein einfaches Foto des früheren US-Präsidenten Donald Trump (USA) reicht offenbar ebenfalls aus, um das System zu überlisten. Mehrere Spieler berichten davon, dass der Gesichts-Scan mit einem Trump-Bild akzeptiert wurde – obwohl die abgebildete Person nicht mit dem tatsächlichen Spieler übereinstimmt.
Entwickler kündigt Verbesserungen an
Das Unternehmen k-ID, das hinter der Technologie steckt, zeigt sich wenig überrascht über die Umgehungsversuche. In einer Stellungnahme gegenüber dem Technologieportal 404media erklärt ein Sprecher: „Als Unternehmen, das Kinder im Internet schützen möchte, erleben wir regelmäßig solche Tricks. Wir arbeiten laufend daran, unsere Systeme zu verbessern und sicherer zu gestalten.“ Es sei normal, dass neue Technologien zunächst getestet und anschließend nachjustiert werden müssten. In diesem Fall sei besonders die hohe Kreativität der Nutzer eine Herausforderung.