Ursachen, Symptome und Behandlung

So erkennt man eine Herzmuskelentzündung

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Im Zuge der Covid-19-Pandemie kam es häufiger zur Berichterstattungen über Zusammenhänge zwischen dem Virus oder der Impfung und einer Herzmuskelentzündung. Was wirklich dahinter steckt und wie man erkennt, ob man betroffen ist, lesen Sie hier.

Vor allem Profi-Sportler sind häufig von einer Herzmuskelentzündung betroffen, da sie durch häufige, intensive Trainings das betroffene Organ stark beanspruchen. Dennoch können alle Menschen, ob jung oder alt, daran erkranken, was zu Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder in seltenen Fällen sogar zum Herztod führen kann.

Auslöser

Mediziner sind sich einig, der Ursprung der Krankheit liege in einer vorangegangen Virusinfektion - zumindest in westlichen Ländern. Eher selten sind die Auslöser Pilze, Parasiten oder Bakterien. Diese dringen dann in die Zellen des Organes ein, vermehren sich dort und schädigen das Herzmuskelgewebe. Im schlimmsten Fall ist das ganze Herz davon betroffen.

Viren, welche eine Myokarditis, wie man das Leiden in Fachkreisen bezeichnet, auslösen können, sind äußerst vielfältig und reichen von gewöhnlichen Erkältungs- und Grippeviren über Masern und dem Epstein-Barr-Virus bis in zu Hepatitis-C und HIV. Durch mehrere Studien mittlerweile auch belegt ist, dass auch Corona-Viren die Wahrscheinlichkeit einer Herzmuskelentzündung deutlich erhöhen - auch wenn man keine oder nur milde Symptome während der Infektion hatte. 

Impfung und Herzmuskelentzündungen

Bei einer Impfung mit mRNA Impfstoffen kann es durchaus zu einer Herzmuskelentzündung kommen, jedoch ist das Risiko um einiges geringer, als bei einer normalen Corona-Infektion. In einer englischen Studie, in der Daten von 38 Millionen Bürgern ausgewertet wurden, zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Myokarditis nach einer Infektion zu entwickeln, vier mal so hoch ist, wie durch eine Impfung. Durchschnittlich kam es nach dem Stich bei ein bis zehn Personen pro 100.000 verabreichten Dosen zu solchen Komplikationen. 

Symptome

Eine Herzmuskelentzündung verläuft oft nicht nach typischen Symptomen, weshalb für Ärzte eine Diagnose auch oftmals schwierig ist. Besonders nach einer überstandenen Infektion sollte man aber darauf achten, ob man Atemnot bei Anstrengung bekommt, Brustschmerzen oder Herzrasen hat, äußerst müde und abgeschlagen ist oder sich generell körperlich schwächer fühlt. Im Zweifelsfall sollte man einen Arzt aufsuchen, welcher weitere Untersuchungen veranlassen kann.

Behandlung

Keine körperliche Verausgabung ist die oberste Devise bei der Behandlung einer Herzmuskelentzündung. Bei milderen Fällen reicht nur diese Maßnahme oft schon aus, um eine vollständige Genesung nach etwa drei bis sechs Monaten zu erreichen. Bei schwereren Fällen setzt man auf Medikamente, welche gegen Herzrhythmusstörungen helfen und im "Worst-Case"-Szenario bekommt man eineDefibrillator-Weste. Diese überwacht ständig die Herzfunktion und gibt im Bedarfsfall einen Stromschlag, um den Herztod zu verhindern. 

Vorbeugend sollte man nach einer überstandenen Infektion mit einem Virus erst wieder mit dem Sport anfangen, wenn man wieder ganz fit ist, andernfalls erhöht es das Risiko einer Myokarditis. 

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