Stöger arbeitet an Reform

Nie mehr warten beim Arzt

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Transparenz bei der Warteliste soll für einen schnelleren OP-Termin sorgen.

Heute ist Weltgesundheitstag. Und um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen, hat sich Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) viel vorgenommen: Er will die oft stundenlangen Wartezeiten bei Ärzten verringern.

Sein Ziel: Die Wartezeit bei planbaren Operationen, wie z. B. bei Meniskusverletzungen, unter einen Monat zu verkürzen. „Wartezeiten länger als ein Monat sollen sichtbar gemacht werden.“ Wie diese Information veröffentlicht wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Niederösterreich sei sie auf einer Homepage nachzulesen, so Stöger.

Je nach medizinischer Notwendigkeit müsse man differenzieren. „Ein Termin für die richtige Brille kann länger dauern, bei Schmerzen gibt es kein Verständnis“, so Stöger zu ÖSTERREICH. Bei Hausärzten ist die Kontrolle der Wartezeiten schwieriger. Stöger rät dazu, vorher in der Praxis anzurufen und eventuell einen anderen Arzt aufzusuchen. „Manchmal ist es auch gut, wenn man eine gewisse Zeit warten muss, da sich die Ärzte für die Patienten Zeit nehmen.“

In halbem Jahr Konzept für Primärversorgung
Stöger plant außerdem eine Reform der Primärversorgung. Mit Ärztekammer und den Ländern will er in einem halben Jahr ein Konzept ausarbeiten, um von Region zu Region den „Best Point of Service“ zu definieren. Patientenströme sollen so gelenkt und volle Ambulanzen entlastet werden.

K. Liener

Stöger im Interview: "Bei Schmerzen kein Verständnis fürs Warten"

ÖSTERREICH: Sie wollen die Wartezeiten beim Arzt verkürzen. Wie?
ALOIS STÖGER: Wir haben mehrere Bereiche der Wartezeiten im Krankenhaus bearbeitet. Wenn die Wartezeit bei planbaren Operationen länger als einen Monat dauert, muss dies veröffentlicht werden. Zweitens wollen wir, dass man die Behandlungsprozesse analysiert, da wir den „Best Point of Service“ entwickeln wollen. Damit wollen wir aus der Perspektive von Patienten sagen, wo die Versorgung gut zum richtigen Zeitpunkt stattfinden kann.

ÖSTERREICH: Wo kann der Patient nachsehen, wie lange er auf eine OP warten muss?
STÖGER: Das ist in jedem Bundesland anders. In Niederösterreich ist es auf einer Homepage nachlesbar.

ÖSTERREICH: Welche Wartezeit ist nicht zumutbar?
STÖGER: Da muss man differenzieren: Ein Termin für die richtige Brille kann länger dauern, bei Schmerzen gibt es kein Verständnis.

ÖSTERREICH: Welche Zeitspanne ist bei Routine-OPs akzeptabel?
STÖGER: Wartezeiten länger als ein Monat sollen sichtbar gemacht werden. Alles darunter ist akzeptabel.

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