Gefahr für High-Tech

So gefährlich können Sonnenstürme werden

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Sonnenstürme stellen eine Gefahr für High-Tech dar. Hier erfahren Sie alles, was Sie darüber wissen müssen. 

Sonnenstürme können einen Ausnahmezustand verursachen. Für die Erde sind sie keine Gefahr, aber für die hochtechnologisierte Welt schon. Bei einem Sonnensturm rasen hochenergetische Teilchen und eine massive Plasmawolke auf die Planeten zu und können die Infrastruktur auf und um die Erde herum massiv stören. Schmerzlich erfahren musste dies vor zwei Jahren das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX, das infolge eines Sonnensturms rund 40 seiner Satelliten verlor.

Sonnenstürme entstehen bei Eruptionen auf dem Stern. Dabei werden der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) zufolge hochenergetische Teilchen und Plasma in einer Dimension von Milliarden Tonnen ins All geschleudert, die sich binnen kurzer Zeit auf die 150 Millionen Kilometer entfernte Erde zubewegen können. Die Erde ist eigentlich durch ihr Magnetfeld und die Atmosphäre geschützt, dennoch können solche Stürme zu massiven Schäden führen. Satelliten können zerstört werden, Stromnetze oder Kommunikations- und Navigationssysteme zusammenbrechen.

Forscher: Extremer Sonnensturm kann weitreichende Folgen haben

Laut Forschern ist es jederzeit möglich, dass ein sehr extremer Sonnensturm auftritt und weitreichende Folgen haben kann, wenn dies auch nicht sehr wahrscheinlich sei. Um die Stromnetze auf der Erde zu schützen, braucht es eine bestimmte Vorwarnzeit - derzeit ist diese aber nicht erreichbar: Die Sonnenteilchen bewegen sich rasend schnell durch die Weiten des Sonnensystems. Wenn man Kapazitäten in Generatoren und Transformatoren herunterregeln könnte, könnte dies möglicherweise ausreichen, um sie vor Schaden zu bewahren. Ein Jahrhundertereignis sei allerdings ganz schwer vorherzusagen, heißt es.

Die ESA erhofft sich mit der Sonde "Vigil" einen weitaus besseren Blick auf Sonnenstürme. Die Mission soll 2027 starten und kann anders als bisherige Beobachtungsmöglichkeiten seitlich auf die Sonne schauen und die Stürme so verfolgen.

Die Sonne ist der US-Raumfahrtbehörde NASA zufolge ein "lebender, atmender" Gasball, der ständig aktiv ist. Und wie viele natürliche Prozesse auf der Erde ist auch die Aktivität der Sonne zyklisch. Die Aktivität auf der Sonnenoberfläche, wie zum Beispiel Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe könne die Gesamtenergie des Sonnenwindes sowie seine Geschwindigkeit erheblich erhöhen. Die Häufigkeit von geomagnetischen Stürmen nehme mit dem Sonnenzyklus zu und ab. Während des Sonnenmaximums treten geomagnetische Stürme häufiger auf. Im Maximum hat die Sonne deutlich mehr Sonnenflecken und die sind möglicherweise die Quelle für Sonnenstürme. Ein Zyklus dauert etwa elf Jahre.

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