Durch die hohen Gas- und Ölpreise überlegen gerade viele Menschen, auf eine Heizung mit Holz umzusteigen. Was sich auf den ersten Blick plausibel und gut anhört, birgt aber doch einige Risiken.
In Österreich gibt es derzeit rund 670.000 Heizungen mit Holzpellets, Brennholz oder Hackschnitzel - allgemein bezeichnet man sie als Biomasseheizungen. Das Klimaministerium empfiehlt sogar den Umstieg von Öl oder Gas auf diese umweltfreundlichere Alternative, da sofern die Bäume wieder nachgepflanzt werden, diese dann das entstandene CO2 wieder binden. Mit den aktuell hohen Preisen, scheint es daher für viele auch der richtige Zeitpunkt zu sein, um ihre Heizung auszutauschen, oder sich einen Kamin anzuschaffen.
Dabei warnt der Experte Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie: "Nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher als Holz". Durch den Verbrennungsprozess würden viel mehr Schadstoffe freigesetzt werden als bei anderen Heizformen, wie zum Beispiel Ruß, Methan, Kohlenmonoxid und andere Stickoxide. Auch die Feinstaub-Belastung im Innenraum steigt durch diesen Vorgang, was zu Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber auch zu Diabetes führen kann.
Klimaneutral
Dass die Holzverbrennung klimaneutral ist, bezweifeln bereits einige Experten. Einerseits ist es schwierig zu kontrollieren, ob tatsächlich für jeden Baum ein neuer gepflanzt wurde und andererseits können durch das Fällen Kohlendioxid-Lager aus dem Boden gelöst werden, welche dann in die Atmosphäre gelangen. Außerdem müssen die Baumstämme dann auch transportiert werden, was zusätzliche Schadstoffe in die Umwelt setzt.
Nachdem die Transporter auch auf Benzin oder Diesel angewiesen sind und die Nachfrage steigt, sind auch die Preise für Holzpellets extrem in die Höhe geschossen, wodurch also auch der finanzielle Vorteil der Heizung nicht so groß wie erhofft ausfällt.