Düngemittel Alkohol:

Studie: So kommen Pflanzen besser durch Dürrephasen

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Eine neue Studie aus Japan zeigt einen interessanten Effekt von Ethanol auf Pflanzen. Wenn diese kurz vor einer Dürrephase ein kleines Gläschen Schnaps bekommen, kommen sie, im Vergleich zu anderen "nüchternen" Pflanzen, besser durch.

Was sich wie ein schlechter Scherz anhört, soll aber wirklich so stimmen. Uns Menschen trocknet der Alkohol bekanntermaßen aus. Nach einem Trinkgelage hat der Körper meist so viel Flüssigkeit verloren, dass man Kopfschmerzen, einen trockenen Mund und Übelkeit verspürt. Pflanzen hingegen könnte das Ethanol dabei helfen, eben nicht auszutrocknen. 

In einer Studie vom Riken-Zentrum aus Japan wurden Reis und Weizen in zwei Gruppen unterteilt. Eine der Gruppen wurde normal mit Wasser gegossen, die andere erhielt einen Schuss puren Ethanol an ihre Wurzeln, ehe sie gar nichts mehr zum "Trinken" bekamen, also einer Dürre ausgesetzt waren. 

Ergebnisse verblüffend

Von den anti-alkoholischen Pflanzen überlebten lediglich fünf Prozent, von den Alkoholiker-Pflanzen jedoch ganze 75 Prozent. Die Forscher erklären sich dieses Phänomen dadurch, dass durch die Ethanol-Gabe sich die Spaltöffnungen, genannt Stomata, schlossen, Dürre-Gene aktiviert und bestimmte Zuckermoleküle eingelagert wurden.

Bevor dieses Verfahren dann auch tatsächlich großflächig eingesetzt werden kann, müssen aber noch einige Experimente angestellt werden. Umliegende Insekten oder andere Tiere könnten davon geschädigt werden, aber auch die Auswirkungen auf den Konsumenten, also den Menschen, müssen noch näher erforscht werden. 

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