Marty Cooper, ein Ingenieur bei Motorola, rief seinen Kollegen bei der Konkurrenzfirma Bell Laboratories an, um ihm mitzuteilen, dass er von einem "persönlichen, tragbaren Mobiltelefon" anrief.
Gestern vor 50 Jahren kam es zum ersten Anruf mit einem Handy. Marty Cooper rief seinen Kollegen an, danach blieb kein Stein mehr auf dem anderen. Er erinnert sich, dass es am Ende der Leitung still war. "Ich glaube, er hat mit den Zähnen geknirscht", sagt der 94-Jährige zur BBC.
Sein Kollege Bell Laboratories habe sich stattdessen auf die Entwicklung eines Autotelefons konzentriert. An den Grundlagen der Funktionsweise dieses ersten Anrufs hat sich nicht viel geändert. Das Telefon wandelt Ihre Stimme in ein elektrisches Signal um, das eine Funkwelle moduliert. Die Funkwelle wird an einen Mast weitergeleitet; der Mast sendet Ihre Stimme an die Person, die Sie anrufen, und durch Umkehrung des Prozesses kann diese Person Sie dann sprechen hören.
Die kommerzielle Version von Marty Coopers Prototyp, das Motorola Dynatac 8000X, wurde 11 Jahre nach diesem ersten Anruf, im Jahr 1984, auf den Markt gebracht. Heute würde es umgerechnet 9.500 Euro kosten. Cooper zeigt sich jedoch unbeeindruckt vom Design der Mobiltelefone des Jahres 2023 - obwohl er einräumt, dass er nie vorausgesagt hat, dass Telefone eines Tages tragbare "Supercomputer" mit Kameras und Internetzugang sein würden.
Er glaubt, dass die künstliche Intelligenz in Zukunft die Apps für die Telefonbesitzer je nach deren individuellen Bedürfnissen entweder selbst erstellen oder auswählen wird. Er glaubt auch, dass das Gerät eines Tages unsere Gesundheit überwachen, unsere Produktivität maximieren und unser Leben unermesslich verbessern wird.