Lang verschwundene Viren könnten sich aufgrund des Klimawandels wieder verbreiten. Verantwortlich dafür könnten jahrtausendelang eingefrorene Tierkadaver sein.
Ein Viertel der Nordhalbkugel ist mit Permafrost bedeckt. Doch aufgrund der Klimaerwärmung schrumpft die Fläche immer weiter. Dadurch werden Jahrtausend alte Tierkadaver freigelegt. Und mit ihnen kommen auch Viren an die Erdoberfläche, die bereits verschwunden schienen. Ein Team aus Wissenschaftlern hat 13 Viren neu definiert, die aus verschiedenen Proben des Permafrostes in Sibirien stammen.
Ein Virus wurde etwa gefunden, welches von rund 27.000 vor Christus datiert sein dürfte. Es wurden nämlich Spuren von Mammutwolle an der Probe gefunden wurden. Durch das Schmelzen der Eisschichten werde organisches Material freigesetzt, welches rund eine Million Jahre alt ist. Dieses Material wird zu Kohlendioxid und Methan zersetzt. Dadurch wird wiederum der Treibhauseffekt verstärkt. Dies dürfte aber kein unmittelbares Risiko für den Menschen sein.
Die dadurch sich freisetzenden Viren jedoch schon. Die Viren seien seit Jahrtausenden im Permafrost eingeschlossen und waren für eine lange Zeit von der Erdoberfläche isoliert. Wie lange solche "Zombieviren" dann aber ansteckend bleiben, sei nicht klar, so die Wissenschaftler. Der Faktor Luft, Licht und Sauerstoff kann nicht einberechnet werden.
Ein wiederkehrendes Virus, welches aufgrund des Klimawandels wieder auftauchte, wurde bereits beobachtet. So konnte zwischen einer Milzbrandepidemie bei Rentieren und dem Auftauen der aktiven Permafrostschichteine Verbindung hergestellt werden.