Coronavirus

Ampel-Chaos: Heute starten die Farben

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Heute tagt die Corona-Kommission. Warum die Ampel immer noch zahnlos ist.

Wien. Heute tagt die Corona-Kommission. Und heute soll die Corona-Ampel auch ihren Probebetrieb starten. Das Einzige, was vor dem Sitzungsstart aber unstrittig schien, waren die vier Farben. Zumindest Grün, Gelb, Orange und Rot sind also einmal fertig. Strittig zwischen Experten des Gesundheitsministeriums und Ländern sind aber immer noch die Kriterien und die Maßnahmen.
Die Kommission muss aber heute festlegen, ab wann die Ampel auf Gelb geschaltet wird. Gesundheitsminister Rudolf Anschober will neben den Neuinfektionsraten auch die Testzahl sowie das Contact Tracing und die Anzahl der Intensivbetten in die Kriterien einbeziehen.
 
Einzelne Länder monieren aber, dass es keine bundeseinheitliche Teststrategie geben würde und man daher die Testzahlen nicht vergleichen könne. Einzelne Bezirke wiederum hätten keine oder gar keine Spitäler, andere würden Erkrankte aus anderen Bezirken aufnehmen. Im Großen und Ganzen wird man sich heute aber wohl auf die Kriterien einigen. Aber: Um sich auch auf eine Maßnahmenliste zu verständigen, bedarf es noch eines Kraftaktes.
 
Kanzler Sebastian Kurz dürfte daher heute bei der Sitzung teilnehmen. Anschober erklärt, er habe ihn bereits vorvergangene Woche zu dieser entscheidenden Sitzung eingeladen.

Was passiert, wenn die Ampel auf Gelb schaltet

Maßnahmen. Laut Anschober müssten etwa Wien und Linz gleich auf Gelb geschaltet werden. In manchen Ampeln wären diese Städte hingegen bereits Orange. Wels-Stadt etwa mit knapp 90 Neuinfektionen pro 100.000 in den vergangenen sieben Tagen wäre laut deutscher Corona-Ampel längst tiefrot und müsste quasi abgeriegelt werden. In Österreich plant man aber erst bei Orange schwer eingeschränkte Besuche für Spitäler und Pflegeheime. Etwas, das aber Wien – formal noch auf Grün – längst hat. Bei Orange sollten erst Masken in geschlossenen Räumen kommen.
Schaltet die Ampel auf Rot, schließen die Schulen.
 

Anschober: Aus Spital zur Corona-Sitzung

Rudi Anschober Spital
© Werner Harrer;APA/HANS KLAUS TECHT
× Rudi Anschober Spital
 
Zwei Tage wurde Rudolf Anschober im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz komplett durchgecheckt. Eine „lang geplante Gesundenuntersuchung“, bestätigte das Gesundheitsministerium ÖSTERREICH.
Gestern in der Früh konnte Anschober das Spital wieder verlassen. 2012 litt der heutige Gesundheitsminister als damaliger Landesrat in Oberösterreich an einem Burn-out und nahm sich drei Monate eine Auszeit. Jetzt haushalte er mehr mit seinen Kräften und gehe immer wieder spazieren, verriet der Gesundheitsminister zuletzt in Interviews.

Stressjob Gesundheitsminister in Pandemie

Stress-Sitzung. Heute geht es für ihn nach seinem Gesundheitscheck retour nach Wien, wo er an der Sitzung der Corona-Kommission zur Ampel teilnehmen muss.
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