Anschober-Sprechstunde gemeinsam mit KinderUni: Über Ampel für Schule, das richtige Trage von Mund-Nasen-Schutz und andere Aktivitäten.
Linz. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Ingrid Kiefer, Leiterin der Risikokommunikation bei der AGES, haben am Montag in einer Sprechstunde in Linz Fragen von KinderUni-Studierenden zur Coronakrise beantwortet. Es ging viel um die Schule und neue Maßnahmen, aber auch vor Gegenfragen waren die Kinder nicht sicher, Anschober ging auf sie ein und verriet Persönliches.
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Zum Beispiel erfuhr das Publikum, dass der Babyelefant quasi nur zweite Wahl als Abstandsmesser war, weil Anschobers Hund Agur keine Lust auf die viele Arbeit hatte. An die von Cäcila (10) angedachte Babykuh, "weil das wäre ja viel österreichischer", sei man gar nicht gekommen. Kiefer erklärte anschaulich, dass das Virus sich auf der ganzen Welt ausbreitet, weil es aus ganz kleinen Partikeln besteht und wir Menschen so mobil sind und dadurch die Mini-Partikeln in alle Welt tragen.
Anschober stellt sich unterschiedlichsten Kinderfragen
Schule war naturgemäß ein großes Thema bei den Acht- bis 14-Jährigen, Alba (8) und Leonardo (12) aus Ohlsdorf beschäftigten neuerliche Schließungen und Klassenteilungen. Anschober verwies zwar auf die zeitgleich stattfindende Pressekonferenz von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), in seinen eigenen Antworten spielte die Ampel, "die ist ganz verrückt, die hat vier Farben, grün, gelb, orange und rot", eine große Rolle. Das Ziel sei eine normale Schule ab Mitte September mit dem Ampelsystem, das etwa anzeige, ob ein normaler Turnunterricht - Anschober outete sich als Fan von Ballspielen - oder Musicalaufführungen - das interessierte Adrian (11) aus Steyr - stattfinden könne und ob Klassen geteilt werden. Das sollte möglichst lange vermieden werden, sei aber "in manchen Fächern" nicht ausgeschlossen.
Singen in geschlossenen Räumen sei problematisch, weil dabei besonders viele Partikeln in die Luft kommen, erklärte Kiefer. Auch beim Husten, Niesen und Reden würden diese Aerosole frei gesetzt, die man nicht sehen könne. Darum sei der Abstand so wichtig und auch das Händewaschen und dass man sich nicht ins Gesicht greift. Denn die Viren würden auch an Oberflächen, die wir alle angreifen, eine Zeit lang überleben.
Kann die Maske nach der Impfung weg?
Verschwörungstheoretiker beschäftigten Kiran (13) aus Wien. Anschober, der beeindruckt war, wie viel sich die Kinder mit dem Virus beschäftigen, erklärte, dass die Coronakrise zu Unsicherheit und Angst bei vielen Menschen führe und "da gibt es Leute, die wollen denen einreden, dass es eine dunkle Macht gibt, die uns etwas antun will. Das stimmt aber alles nicht". Er riet den Kindern, sich wirklich gut zu informieren, etwa mittels Gesundheitsministerium oder AGES, und immer alles gut zu hinterfragen.
Ella (9) aus Steyr wollte wissen, ob man immer noch einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss, wenn man gegen Covid-19 geimpft ist. Kiefer schickte voraus, dass man beim Impfstoff schon relativ weit sei, aber trotzdem "werden wir unsere Masken nicht sofort wegwerfen können", denn es dauere eine Zeit, bis wir in Österreich immun seien. Wichtig sei es, die Maske richtig zu tragen, denn nur dann funktioniere der Schutz.
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Als Maßnahmen bei erneut steigenden Infektionen - eine Frage von Sarah (12) aus Wolfern - brachte Anschober die Ampel, viele Tests, das Kontaktpersonenmanagement und ausreichend beschaffte Schutzkleidung ins Rennen. Kiefer erklärte Ferdi (14) aus Wien das Contact-Tracing und bezeichnete die AGES-Infektionsepidemiologen als "Krankheitsdetektive", die verfolgen, mit wem eine infizierte Person zusammen war. "Da ist wichtig, dass man immer eine ehrliche Antwort gibt", mahnte sie. Die Arbeit sei Basis sei für Maßnahmen.
Moderatorin Pauline (14) war neugierig, wie der Name des Virus - SARS-CoV-2 - zustande gekommen sei. Das sei genau geregelt, sagte Kiefer. SARS stehe für "Schweres Akutes Respiratives Syndrom", CoV für Covid, also das Coronavirus, das so heiße, weil seine Ausstülpungen wie Kronen ausschauen. Den Zweier brauche es, weil es vor ein paar Jahren schon einmal ein ähnliches Virus gegeben habe. Die Krankheit wurde Covid-19 genannt, weil sie 2019 erstmals aufgetreten sei.
Abschließend betonte der Gesundheitsminister, dass man keine Angst haben brauche. "Je mehr man weiß, desto mehr kann man sich wehren", empfahl er abermals, sich gut zu informieren, und wies noch einmal auf den extrem wichtigen Mund-Nasen-Schutz hin, der gerade in geschlossenen Räumen sehr wichtig sei.