Wirbel um Medikament für Corona-Patienten.
München. Frühe Studiendaten zur Therapie der Lungenkrankheit Covid-19 mit dem Medikament Remdesivir haben für Wirbel gesorgt. Die Wirkung des ursprünglich gegen Ebola entwickelten US-Präparats wird derzeit weltweit untersucht. Kurzzeitig führten Medienberichte zu Aufruhr, nach denen das Mittel keinen Erfolg brachte.
Hersteller wie Mediziner warnen nun vor voreiligen Schlüssen. Das Medikament habe bei Patienten in der München Klinik Schwabing erste Erfolge gebracht, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der dortigen Klinik für Infektiologie. Nach zurückhaltenden Schätzungen habe die Hälfte seiner Patienten profitiert, sagte Wendtner. Es sehe danach aus, dass schwer Erkrankte früher von den Beatmungsmaschinen genommen werden könnten.
Am Donnerstag kam es zu einer überraschenden Veröffentlichung, nach der eine chinesische Studie mit Remdesivir enttäuschende Ergebnisse gebracht haben soll. Medien beriefen sich auf ein auf der Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichtes Dokument - das aber rasch wieder entfernt wurde. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte auf ihrer Internetseite die vernichtende Studie aus Peking angeblich "aus Versehen".
Auch der Chefarzt des Schwabinger Klinikums in München und Leiter der dortigen Infektiologie, Clemens Wendtner, kritisierte am Freitag die Studie und berichtete von ersten Erfolgen bei seinen mit Remdesivir behandelten Patienten.