Coronavirus

Corona-Ausgangssperre im Westjordanland

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In der Nacht und jeweils von Donnerstagabend bis Sonntag früh seien Reisen in allen Regionen untersagt, erklärte ein Regierungssprecher auf einer Pressekonferenz am Sonntag.

Ramallah. Angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen hat die palästinensische Autonomiebehörde für die kommenden zwei Wochen eine teilweise Ausgangssperre im Westjordanland verhängt. In der Nacht und jeweils von Donnerstagabend bis Sonntag früh seien Reisen in allen Regionen untersagt, erklärte ein Regierungssprecher auf einer Pressekonferenz am Sonntag.
 
Für die Städte Ramallah, Hebron, Nablus und Bethlehem gilt bis Donnerstagabend eine komplette Ausgangssperre. Nur Apotheken und Bäckereien dürfen demnach öffnen.
 
Palästinenser dürften außerdem nicht zum Arbeiten in die israelischen Siedlungen fahren, hieß es weiter. Bis Sonntag wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden mehr als 6.150 Infektionsfälle registriert, 33 Menschen starben.
 
Der Libanon verzeichnete indessen am Sonntag mit 166 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Rekordwert. Insgesamt hätten sich damit seit Februar 2.334 Menschen im Libanon mit dem neuartigen Virus infiziert, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur Ani unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. 36 Menschen starben an den Folgen der Infektion.
 
Insgesamt sind in den Ländern der Region bereits mehr als 20.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, die Hälfte davon im Iran. Rund 907.000 Menschen in der Region infizierten sich mit dem Virus, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Behördenangaben am Sonntag hervorgeht.
 
Dennoch ist die Region durch die Pandemie nicht so stark betroffen wie andere Teile der Welt. Nur rund 3,5 Prozent aller Corona-Todesfälle weltweit entfallen auf den Nahen Osten - ein Drittel der Fälle wurde in Europa registriert und jeweils ein Viertel in Nordamerika und Lateinamerika.
 
Am stärksten betroffen innerhalb der Region ist der Iran mit mehr als 257.000 Infektionen und rund 12.800 Todesfällen. Der Irak liegt mit mehr als 3000 Todesfällen und 75.000 Infektionen auf Rang zwei, gefolgt von Saudi-Arabien mit rund 2000 Todesfällen und 229.000 Infektionen.
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