Die drastische Zunahme der Corona-Infektionen bereitet der Regierung Sorgen.
„Diese Zahlen sind für diesen Zeitpunkt deutlich zu hoch“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Samstag. Tatsächlich kratzte Österreich zu Redaktionsschluss an der 1.000er-Marke. Konkret meldeten die Behörden gestern (Stand: Mittag) 869 Neuinfektionen in nur 24 Stunden. Allein 444 davon verzeichnete Wien.
Zum Vergleich: Der höchste tägliche Anstieg Betrug zum bisherigen Höhepunkt der Pandemie in Österreich am 26. März 1.065 Neuinfektionen. Von der neuartigen Virusinfektion genesen sind im gleichen Zeitraum bundesweit hingegen nur 322 Menschen.
Ansteckungen in Bars und auf Familienfeiern
Für Anschober „eine besorgniserregende Entwicklung“. Es müsse mit aller Kraft verhindert werden, dass daraus eine „exponentielle Steigerung in Richtung einer zweiten Welle“ werde.
Zuwachs. Erkennbar ist ein Ansteigen der virologischen Aktivitäten in weiten Teilen Österreichs – besonders in Wien, Niederösterreich und Tirol. In der Bundeshauptstadt ist der Zuwachs bei den Neuinfektionen – bei sehr vielen Testungen – mit 4,35 % am höchsten. Am geringsten ist er mit 0,88 Prozent in Kärnten. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt er 2,73 Prozent.
Doch warum steigt die Zahl? „Die regionalen Clusterbildungen finden wir aktuell in vielen Bereichen, vor allem bei privaten Feiern, in den Familien, in Vereinen und Bars“, erklärt Anschober.