Coronavirus

Corona-Krise in Österreich: Welche Zahlen jetzt entscheiden

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Erst ab Freitag wird sichtbar, wie stark der Lockdown greift. Tage der Entscheidung.

3.145 Neuinfektionen wurden gestern in 24 Stunden gemeldet. Das ist ein Viertel weniger als am Montag der Vorwoche, also ein Zeichen, dass der partielle Shutdown von Anfang November – Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr, Gastronomie und Hotels zu, Oberstufe und Unis in E-Learning – anfängt zu greifen. Das überexponentielle Wachstum ist zumindest vorerst gestoppt.

Aber: Gesundheitsminister Rudolf Anschober warnt, dass das nicht ausreiche – vor allem nicht für die Spitäler. Die Auswirkung des tatsächlichen Lockdowns, der erst vergangenen Dienstag startete, kann man erst ab Freitag sehen.

Zudem: Am Sonntag wurde um 31,5 Prozent weniger getestet als noch am Vortag. Es waren die wenigsten Testungen seit einem Monat. Die Reproduktionszahl – wie viele steckt ein Infizierter an – liegt noch über 1. Das Ziel ist, diese Zahl über einen längeren Zeitraum auf mindestens unter 0,8 zu senken.

Sieben-Tages-Inzidenz liegt noch bei 454

Zudem liegt die Sieben-Tages-Inzidenz (Falldurchschnitt per 100.000 in einer Woche) mit 454 noch zu hoch – immerhin: vergangene Woche war sie noch bei über 500. Hier ist das Ziel, diese bis zum 6. Dezember – also in zwei Wochen – auf unter 50 zu senken. Allerdings sollte der Lockdown die Zahlen stärker drücken als die ersten Maßnahmen von Anfang November.

Im Frühjahr öffnete man bei unter 100 Neuinfektionen am Tag. Diesmal will man die täglichen neuen Fälle zumindest auf unter 1.000 pro Tag bringen. Experten sagen, dass man dann mindestens 10.000 Contact Tracer – Personen, die die Kontakte von Infizierten nachverfolgen – bräuchte. Derzeit hat Österreich nicht einmal 5.000 Contact Tracer.

Minister Anschober kündigt bereits an: „Nach dem Lockdown wird nicht alles wie vorher sein.“

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