Die Frau des kanadischen Premierministers erzählt über die Zeit in der Quarantäne.
Die Ehefrau des kanadischen Regierungschefs Justin Trudeau fand das Leben mit ihrem Mann und den drei Kindern während ihrer Coronavirus-Infektion "nicht einfach". Ihr Mann habe während der häuslichen Quarantäne jeden Tag von 07.00 bis 21.00 Uhr in seinem Arbeitszimmer gearbeitet, berichtete Sophie Grégoire Trudeau am Dienstag im Sender Radio-Canada. "Dann war ich für die Kinder zuständig."
Um die Kinder vor einer Ansteckung zu schützen, habe sie "extrem vorsichtig" sein müssen, erzählte Grégoire Trudeau. "Ich war allein mit den Kindern und musste Abstand halten. Ich hatte Handschuhe, Masken und alles, aber es war nicht einfach."
Grégoire Trudeau war Mitte März nach der Rückkehr von einer London-Reise positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Als Vorsichtsmaßnahme begaben sich auch Trudeau und die drei Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren für mehrere Wochen in Selbstisolation. Der Premierminister musste in seiner offiziellen Residenz in Ottawa fortan in Heimarbeit regieren.
Trudeaus Frau berichtete, die Coronavirus-Infektion habe bei ihr eine Woche lang "hart zugeschlagen". Sie habe ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren und an Kopf- und Gliederschmerzen und Übelkeit gelitten. Auch die Kinder hätten sie in dieser Zeit "viel Energie" gekostet. Seit Ende März gelte sie offiziell als virenfrei, ihr Geruchs- und Geschmackssinn sei aber immer noch nicht wieder so gut wie früher.
Auf die Frage, ob sie besorgt gewesen sei, den Regierungschef eines G7-Staats anzustecken, lachte Grégoire Trudea und fügte dann schnell hinzu: "Ich lache, aber es ist nicht lustig." Wie andere betroffene Familien auch, habe sie versucht, mit der Situation und den Abstandsregeln "zurechtkommen".
Grégoire Trudeau und die drei Kinder sind mittlerweile in die offizielle Sommerresidenz der kanadischen Premierministers in Harrington Lake umgezogen.