Coronavirus

Coronavirus: Experten warnen vor "ungezielten Massentestungen"

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Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin sprach sich gegen ''ungezielte Massentestungen'' aus - Screenings für Risikogruppen sinnvoller.

Wien. Die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (ÖGIT) hat sich am Montag gegen "ungezielte Massentestungen" und für Screenings für Risikogruppen ausgesprochen. In einer Stellungnahme zur "SARS-CoV-2-Testung" wurde auch betont, dass Testen ohne Anlass zu einem falschem Sicherheitsgefühl führe. Denn auch ein negativer PCR-Nachweis ist nur eine Momentaufnahme, schließt eine Infektion nicht aus und entbindet nicht von Hygiene- und Schutzmaßnahmen.
 
Außerdem belaste präventives Testen ohne begründeten Verdacht die vorhandenen Testkapazitäten und verzögert die Identifizierung von wirklich erkrankten Personen, betonten die Experten. "Das unsystematische, unreflektierte, großflächige Testen sowie das Screenen im Tourismusbereich oder anderen Bereichen des Gesellschaftslebens (hauptsächlich gesunde und symptomlose Personen) ist kein geeignetes Mittel, um eine präzise Information zur epidemiologischen Situation zu erhalten bzw. um die Pandemie einzudämmen", betonten die Mediziner.
 

Menschen mit Symptomen testen

Ein positiver SARS-CoV-2 PCR Befund bei einer symptomfreien Person stellt noch keine Infektionsdiagnose dar und sagt nichts über die Infektiosität der getesteten Person aus, schrieben die Mediziner in ihrer Stellungnahme. Zudem sei bei einer Stichprobe, die fast nur aus gesunden Personen besteht, die Wahrscheinlichkeit für falsche Testergebnisse sehr hoch. Personen, die an Covid-19 erkrankt waren, sollen in den nächsten Monaten danach nicht mehr mit einer SARS-CoV-2-PCR getestet werden.
 
Überträger von SARS-CoV-2 sind im wesentlichen Personen, "die bereits Covid-19-Symptome zeigen oder kurz davor sind, symptomatisch zu werden", erklärten die Experten. Deshalb sei es für die Abschwächung der Pandemie wichtig, Menschen mit Symptomen zu testen und diese rasch - innerhalb von Stunden - abzuklären und zu isolieren. Statt "ungezielter Massentestungen sollten Screenings auf Risikogruppen beschränkt werden, um die Vortestwahrscheinlichkeit zu erhöhen (also Personen mit Covid-typischer Symptomatik und vorangegangener Exposition) bzw. situationsbedingt auf besonders vulnerable Bereiche wie beispielsweise Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen."
 

Die Wissenschafter wiesen auf die Bedeutung Hygienemaßnahmen hin

Die Wissenschafter wiesen auf die Bedeutung der Einhaltung der Hygienemaßnahmen hin - die sogenannte AHA-Regel bestehend aus Abstandhalten, Händehygiene und das Tragen von Allgemeinmasken, also des Mund-Nasen-Schutzes. Außerdem forderten die Mediziner, dass primär symptomatische Personen, enge Kontaktpersonen von an Covid-19 nachweislich Erkrankten sowie situationsbedingt in Risikoeinrichtungen und Gesundheitseinrichtungen Coronavirus-Tests durchgeführt werden sollen.
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