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Coronavirus

Deutsche Medien schreiben von 'Corona-Katastrophe'

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Corona-Cluster als GAU für den heimischen Tourismus. Die deutsche 'BILD' schreibt bereits von der 'Corona-Katastrophe im Ösi-Paradies'

Die Zahl der Infizierten in St. Wolfgang stieg am Montagabend auf bereits 62. Über 1.000 Personen - Mitarbeiter von Hotels, Restaurants, Bars, aber auch Gäste haben sich im oberösterreichischen St. Wolfgang testen lassen Ein Cluster, der nun nicht nur in ganz Österreich, sondern auch in Deutschland mit Argusaugen beobachtet wird.
 
Die deutsche „BILD“ spricht sogar bereits von einer „Corona-Katastrophe im Ösi-Paradies“. Die idyllische Seenregion war demnach ein Gewinner der Corona-Pandemie. Während viele Gäste den Urlaub in einer Stadt oder am Meer meiden, konnte sich St. Wolfgang über volle Hotels und guten Umsatz freuen. „Doch jetzt verbreitet sich auch dort das Virus “, schreibt das „BILD“.
 
Deutsche Medien schreiben von 'Corona-Katastrophe'
© Screenshot
 
In St. Wolfgang wächst nun die Sorge vor einem neuen Ischgl. Die „BILD“ lässt dabei einen Parkplatzbewirtschafter zu Wort kommen, der von einem Urlaub in der Region abrät: „Ich würde im Moment auch nicht Urlaub in St. Wolfgang machen.“  

Das Corona-Protokoll vom Wolfgangsee

Dienstag: Erste Positive

Begonnen hatte alles bereits vergangenen Dienstag – also vor einer Woche. Eine junge Hotel-Praktikantin meldet sich mit Symptomen – Husten – und lässt sich testen. Sie berichtet, dass sie mit Kollegen in einer Bar war.

Mittwoch: Einmeldung

Am Mittwoch wird ihre Positiv-Testung vom Bezirk eingemeldet.

Donnerstag: Info an Land

Am Donnerstag – also erst zwei Tage danach – wird die Landesregierung informiert. Auch, dass wohl weitere Infizierte folgen würden.

Freitag: Elf Infizierte

Am Freitag sind bereits elf Mitarbeiter von Hotels aus St. Wolfgang positiv auf das Coronavirus getestet. Sieben Lokale/Hotels sind zu diesem Zeitpunkt betroffen.
Gäste werden am Freitag aber noch nicht informiert.  Erste Medien beginnen online zu berichten. Manche reisen ab, ohne etwas zu ahnen. Einige waren schon davor abgereist – zwei Personen, die in St. Wolfgang urlaubten, wurden mittlerweile in Wien positiv getestet. Mindestens zwei Fälle mit Verbindung zum Cluster in St. Wolfgang gibt es in Bad Ischl. In Niederösterreich sind gleich sieben Rückkehrer infiziert.

Samstag: Massentests

Die Nachrichten über Infektionen im bekannten Tourismusort stehen in allen Zeitungen. Deutsche Medien berichten auch. Ab Samstag werden breitflächig Gratis-Tests vom Roten Kreuz angeboten. Gäste nehmen das Angebot an.

St. Wolfgang Corona
© APA/FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
× St. Wolfgang Corona

Sonntag: 53 Infizierte

Am Sonntag steht fest: 53 der Getesteten sind positiv.

Montag: Gäste verständigt

Am Montag sind es 62 Infizierte, insgesamt sind 17 Häuser (Hotels, Restaurants, Bars) betroffen. Jetzt werden auch Gäste, die seit 15. Juli abgereist sind, kontaktiert. Aber: Alle Betriebe haben weiter offen, nur zwei Bars schließen.

Ausreise nun nur noch mit Gäste-Formularen

 

Seit gestern ist eine „verkehrsbeschränkende Maßnahme für St. Wolfgang“ in Kraft. Demnach müssen Urlauber bei der Abreise ein Formular abgeben, in dem sie angeben, wo sie waren und wohin sie fahren. So soll das Contact Tracing erleichtert werden. Zudem werden nun auch Gäste, die im Zeitraum vom 15. Juli bis gestern abgereist sind, von Hotels in St. Wolfgang kontaktiert.

In Wien hat man – nachdem zwei Urlauber trotz Symptomen keine Tests erhalten hatten – St. Wolfgang in die Reiseanamnese der 1450-Hotline aufgenommen.

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