Coronavirus

Deutschland: Keine Überlastung der Intensivstationen in nächster Zeit

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Viele machen sich Sorgen, dass die Zahl der Intensivbetten nicht ausreicht. Auch in Deutschland. Krankenhaus-Chef Dr. Gerald Gaß verspricht, dass es in nächster Zeit zu keiner Überlastung kommt.

In Deutschland wird gerade, ebenso wie in Österreich, heiß darüber diskutiert, wie es mit den Intensivstationen aussieht. Während bei uns die Lage in einigen Bundesländern dramatisch ist, steht Deutschland vergleichbar gut da. Dennoch herrscht Angst vor einem Überlastungsszenario.

Politik warnt vor Überlastung

Experten wie der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) Prof. Gernot Marx und Stimmen aus der Politik, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), warnen ständig vor einem Zusammenbruch und einer Überlastung des deutschen Gesundheitssystems. Die Warnungen vor bald überlasteten Kliniken wird gern dafür benutzt, um die Einhaltung der Lockdown-Regeln zu bekräftigen.

Oberster Krankenhaus-Chef: "Jeder Schwerkranke erhält Versorgung"

Der oberste Krankenhaus-Chef Dr. Gerald Gaß hat nun genug von den Warnungen: Gegenüber der deutschen "Bild-Zeitung" meint er: „Diese andauernden Überlastungsszenarien – auch von medizinischen Verbänden und Experten – sind nicht zielführend."

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) verspricht weiterhin, dass "jeder Schwerkranke - egal ob Covid oder nicht - eine angemessene Versorgung in den Kliniken" erhalten würde. Eine Triage oder eine Überlastung soll laut Gaß nicht in Aussicht sein. Die Versorgung sei auch gesichert.

Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt in Deutschland

Die Zahl der Corona-Patienten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, steigt in Deutschland seit Mitte März. Am Karfreitag waren 3.849 Corona-Patienten in Intensivbehandlung. Laut DIVI sollen über 3.500 sofort betreibbare Intensivbetten verfügbar sein. Notfalls seien noch 10.000 Betten in Reserve.

DIVI schätzt die Lage dramatisch ein

Die DIVI teilt die positive Einschätzung von Gaß aber nicht: „Warten wir noch länger, und stoppen erst bei einer Inzidenz von 300 Ende April oder Anfang Mai, werden wir mehr als 6000 Menschen mit COVID-19 auf Intensiv sehen. Ob wir das packen, wage ich zu bezweifeln“, so Prof. Christian Karagiannidis, der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters.

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