Gerald Gartlehner hält angesichts der guten Entwicklung der Infektionszahlen die Lockerung der Maßnahmen für durchaus angebracht – auch in den Schulen könne man künftig auf Masken verzichten, meint der Experte.
Die Maske bleibt Österreich erhalten, aber die Zahl der Ausnahmen wird erweitert. Das sieht eine Verordnung vor, die am Donnerstag von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vorgestellt wurde. Konkret bleibt die FFP2-Maskenpflicht in Öffis und im lebensnotwendigen Handel, allerdings fällt sie im normalen Handel und bei Veranstaltungen. Die Gültigkeit des Grünen Pass wird für Geboosterte auf ein Jahr verlängert. Wien zieht diesmal mit.
Der Epidemiologe Gerald Gartlehner Donau-Uni Krems hält angesichts der guten Entwicklung der Infektionszahlen die Lockerung der Maßnahmen für durchaus angebracht. Aus seiner Sicht könnte man, wie er Donnerstag in der "ZiB2" sagte, auch an den Schulen ganz auf Masken verzichten. Denn dort werde die Maskenpflicht angesichts der privaten Treffen "nicht mehr den Zusatznutzen" bringen. Aktuell gilt, dass die Schüler bei der Rückkehr nach den Osterferien abseits ihres Sitzplatzes Mund-Nasen-Schutz bzw. in den Oberstufen FFP2-Maske tragen.
Im schlimmsten Fall droht ein Lockdown
Gleichzeitig fordert Gartlehner die Politik auf, sich bereits jetzt auf den Herbst vorzubereiten. „Was ist, wenn eine neue Variante auftritt, wie ist dann die Strategie? Und das alles müsste jetzt wahrscheinlich erstellt werden und auch politisch abgeklärt werden, damit dann im Herbst vielleicht wirklich eine zeitnahere Reaktion auf Veränderungen erfolgen kann und nicht erst dann, wenn epidemiologisch der Hut brennt.“
Wie sehr uns Corona im Herbst beschäftigen wird, hängt sehr stark davon ab, ob eine neue Variante dominant wird. „Also wenn es nicht Omikron ist, dann könnten wir wieder einen Herbst erleben wie letztes Jahr“, so der Experte. Dann könnte es im schlimmsten Fall sogar wieder einen Lockdown in Österreich geben. Derzeit sei aber noch keine andere Variante in Sicht, so Gartlehner. Der Experte geht davon aus, dass sich im Spätsommer abzeichnen werde, „mit welcher Variante wir es im Herbst dann zu tun haben.“