In den nächsten zwei Wochen wird ein deutlich Anstieg bei Hospitalisierten erwartet
Der Zuwachs an SARS-CoV-2-Infektionen durch die BA.4/BA.5-Varianten in Österreich hält laut Covid-Prognosekonsortium in den kommenden sieben Tagen an, wird aber geringer als in den Vorwochen. Die Abschwächung erkläre sich durch Änderungen im Kontakt- und Testverhalten seit Beginn der Schulferien im Osten, was die Modellrechner in dem Mittwochs-Update als "Ferieneffekt" zusammenfassen. Am 13. Juli wird eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.100 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet.
Bei dieser Zahl der Fallprognose für den kommenden Mittwoch handelt es sich jedoch wie immer um einen Mittelwert, der laut den Experten von TU Wien, MedUni Wien und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) nur in Zusammenhang mit der Schwankungsbreite aussagekräftig ist. Innerhalb eines 68-prozentigen Konfidenzintervalls wird eine Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 880 bis 1.500 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,5 Prozent ist auch ein Wert über 1.900 oder unter 640 möglich.
Ferieneffekt
Die geringste Inzidenz wird in Kärnten (620 bis 1.000 Fälle) und die höchste in Wien (1.400 bis 2.200) prognostiziert. Aktuell liegt die österreichweite Sieben-Tage-Inzidenz bei rund 800 Fällen. Insbesondere in der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen und speziell in den Bundesländern Wien und Niederösterreich wurde in den vergangenen Tagen die deutlichste Abflachung der Infektionskurven beobachtet, berichteten die Forscher in ihrer wöchentlichen Prognose im Auftrag des Gesundheitsministeriums.
Die als "Ferieneffekt" zusammengefassten Auswirkungen beinhalten die Schließung der Schulen und die verstärkten urlaubsbedingten Abwesenheiten an Arbeitsplätzen sowie reduzierte Freizeitkontakte. "Auch eine geringere Bereitschaft sich testen zu lassen (die möglicherweise auch bereits vor Beginn der eigentlichen Ferien einsetzt) kann nicht ausgeschlossen werden", heißt es in dem Update.
Die zwei Wochen in die Zukunft reichende Prognose für den Spitalsbelag geht von einem deutlichen Zuwachs von 926 Patientinnen und Patienten am (gestrigen) Dienstag auf im Mittelwert 1.650 Betroffene am 20. Juli aus. Als Schwankungsbreite werden 1.178 bis 1.650 Personen angegeben. Auf den Intensivstationen könnten sich die Belagszahlen von 56 auf 75 bis 129 Schwerstkranke in etwa verdoppeln (Mittelwert 98). Wegen der niedrigen Belagszahlen können jedoch übliche wochentagsbedingte Schwankungen zu hohen relativen Abweichungen führen, betonten die Prognoseexperten.