Coronavirus

Flüchtlinge - 85 Prozent weniger illegale Grenzübertritte in EU

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Im April Rückgang um 99 Prozent im östlichen Mittelmeer, um 94 Prozent im Westbalkanraum.

Die Coronakrise hat zu einem massiven Rückgang der unerlaubten Grenzübertritte in die EU geführt. Im April wurden nur 900 und damit um 85 Prozent weniger Fälle registriert. Das ist die niedrigste Zahl seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen im Jahr 2009, wie die EU-Grenzschutzbehörde Frontex am Dienstag mitteilte.
 
Mit 99 Prozent wurde der größte Rückgang der illegalen Grenzübertritte im östlichen Mittelmeerraum verzeichnet. Die Grenzbeamten registrierten dort im März nur 40 Fälle. Zwischen Jänner und April waren es 11.200, um 18 Prozent weniger als 2019. Der Großteil der Flüchtenden entlang dieser Route kommt laut Frontex aus Afghanistan.
 
Im zentralen Mittlemeerraum gab es im April um 29 Prozent weniger unerlaubte Grenzübertritte (250 Fälle). Seit Jahresbeginn wurden 4.100 Fälle registriert. Hauptherkunftsländer waren hier Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Bangladesch und Marokko.
 
Marokkaner und Algerier stellten den Großteil jener, die im westlichen Mittelmeerraum versuchten, die EU-Außengrenze illegal zu überschreiten. Im April wurde dort ein Rückgang von 82 Prozent verzeichnet (100 Fälle), in den ersten vier Monaten des Jahres kam es zu rund 3.000 unerlaubten Grenzübertritten.
 
Stark gesunken ist die Zahl auch entlang der Westbalkanroute, dort gab es im April um 94 Prozent weniger illegale Grenzübertritte (unter 100 Fälle). Im Vergleich zum Vorjahr kam es aber seit Jahresbeginn mit knapp 6.000 Fällen zu einem Anstieg von rund 60 Prozent.
 
Insgesamt wurden in den ersten vier Monaten des Jahres rund 26.650 illegale Grenzübertritte gezählt, das entspricht in etwa den Zahlen des Vorjahres.
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