An Bord der Schiffe könnten auch Covid-19 positiv getestete Patienten in Quarantäne gehalten werden, berichtete der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci.
Rom. Sizilien hat die Fähre "Azzurra" der italienischen Reederei GNV als Schiff zur Verfügung gestellt, in dem die 156 Migranten des Rettungsschiffes "Alan Kurdi" eine zweiwöchige Quarantäne verbringen sollen. An Bord sei Platz für bis zu 488 Personen.
An Bord der Schiffe könnten auch Covid-19 positiv getestete Patienten in Quarantäne gehalten werden, berichtete der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci. An Bord der "Azzurra" sollen künftig auch andere Migranten gehen, die auf Sizilien eintreffen. Danach sollen sie auf andere EU-Länder umverteilt werden.
Italien hatte in der vergangenen Woche wegen der Coronavirus-Pandemie alle seine Häfen geschlossen, auch für Schiffe mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen. Migranten sollen nicht mehr in Hotspots auf Sizilien untergebracht werden, nachdem in Pozzallo ein 15-jähriger Ägypter positiv auf Covid-19 getestet wurde.
"Die sizilianische Bevölkerung hat Angst. Wir müssen soziale Spannungen vermeiden. Migranten in Seenot müssen gerettet und unter Quarantäne gestellt werden. Und dies an Bord eines Schiffes", sagte der Präsident Siziliens.
Die von der deutschen NGO "Sea Eye" betriebene "Alan Kurdi" befindet sich vor der westlichen Küste Siziliens und wartet darauf, dass die Migranten an Bord der "Azzurra" gehen können. Die "Alan Kurdi" ist das einzige Rettungsschiff, dass noch im zentralen Mittelmeer unterwegs ist. Die sogenannte Malta-Vereinbarung ist aktuell wegen der Krise ausgesetzt. Darin hatten sich Länder wie Deutschland bereit erklärt, einen Teil der Migranten von Rettungsschiffen aufzunehmen, die zum Beispiel in Italien ankommen. Italien hat in der Corona-Krise bisher mehr als 19.000 Tote verzeichnet, im gesamten Land gelten seit Wochen strenge Ausgangssperren.