Coronavirus

Hacker: "Wir wurden verspottet und verhöhnt"

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Der Wiener Gesundheitsstadtrat übt scharfe Kritik am lockeren Corona-Kurs der Bundesregierung.

Die Bundesländer stehen der vom Gesundheitsministerium angepeilten neue Teststrategie teils ablehnend, teils wohlwollend gegenüber. Aus Salzburg, der Steiermark und Tirol gab es am Donnerstag Zustimmung zur Reduzierung der Corona-Tests. In Niederösterreich hieß es, die Umsetzung sei möglich. Das Burgenland hätte zwar für Geimpfte weiterhin lieber Gratis-Tests, wird die Vorgaben aber umsetzen. In Kärnten gab man sich etwas skeptisch. Massive Kritik war in Wien laut geworden.

Am Mittwoch hatte das Gesundheitsministerium (nach der grundlegenden Ankündigung vom Dienstag, dass es eine Limitierung der Gratistests geben wird) weitere Details genannt. Demnach sollen nur mehr je fünf kostenlose PCR- und fünf kostenlose Antigentests ("Wohnzimmertests" zur Selbstabnahme) pro Person und Monat möglich sein. Symptomatische Personen sollen aber jederzeit Zugang zu Tests haben - unabhängig vom Verbrauch der Gratis-Tests. Abgewickelt werden soll das über die Gesundheitsbehörden, erste Anlaufstelle soll die Hotline 1450 sein.

Wer auf freiwilliger Basis öfter als fünf Mal im Monat einen PCR-Test durchführen oder mehr als fünf Antigen-Tests für die Selbstabnahme erwerben möchte, der wird ab April dafür zahlen müssen. Eine Kostenobergrenze will der Bund hier nicht vorgeben. Ungeimpfte Kontaktpersonen werden sich unabhängig vom Verbrauch der Gratis-Tests gratis freitesten können - allerdings nur auf behördliche Anordnung, wie man im Ministerium am Donnerstag betonte.

Hacker: "Viel zu früh geöffnet"

In Wien, wo am Donnerstag wegen der österreichweit hohen Fallzahlen weitere Schutzmaßnahmen in Spitälern sowie in Pflegeeinrichtungen beschlossen wurden, zeigte man sich bereits am Vortag über die geplante Test-Reduzierung schwer verärgert: Er sei "sprachlos und auch ein bisschen fassungslos", sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker mit Blick auf die Höchstzahlen bei den Infektionen. Bereits zuvor klargestellt hat die Stadt, dass man das umfassende Test-Angebot in Wien auf eigene Faust (aus rechtlichen Gründen) nicht fortführen könne.

Im Februar schon hätte Wien die für Anfang März angekündigte große Öffnung heftig kritisiert und vor einer weiteren Welle gewarnt, legte Hacker am Freitagvormittag im Ö1-Morgenjournal nach. "Wir wurden damals verspottet und verhöhnt", so der Gesundheitsstadtrat. "Es ist viel zu früh geöffnet worden."

Nun drauf zu hoffen, dass alles besser werde, sei "kein Managementprinzip." "Wir brauchen jetzt wieder schlagkräftige Maßnahmen", fordert Hacker. Die Bevölkerung würde das sehr wohl mittragen. In Wien sei das jedenfalls so und auch in Österreich verortet Hacker die Bereitschaft "zum Wohle" Aller so. 

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