Sebastian Kurz bei Pressekonferenz

Coronavirus

Impf-Streit: Ringen um Pfizer-Dosen

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Kanzler wollte 380.000 Pfizer-Biontech-Dosen. Geboten wurden 139.000. 

Blockiert Österreich die zusätzliche Beschaffung von 100 Millionen Pfizer-Biontech-Dosen der EU? Diese Befürchtung geisterte seit Dienstag in den europäischen Staatskanzleien und Medien herum. In der gestrigen Sitzung der EU-Botschafter war davon keine Rede.

Kurz wollte 380.000 Impf-Dosen 

Die Stimmung ist angespannt, was auch gezielte Gerüchte über Österreichs angebliche Drohung zeigt. Wie berichtet, hatte Kanzler Sebastian Kurz vor zwei Wochen moniert, dass die Aufteilung der EU-Dosen unfair sei, weil manche EU-Staaten Dosen, die andere EU-Staaten nicht kaufen wollten, aufgekauft hatten. Tatsächlich haben vor allem Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien weit weniger mRNA-Impfstoffe als andere EU-Staaten, weil sie die ihnen zustehenden Kontingente nicht ausgeschöpft und auf AstraZeneca gesetzt hatten.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen setzte auf eine frühere Lieferung von zehn Millionen Pfizer-Biontech-Dosen (vom dritten ins zweite Quartal vorgezogen) für die EU. Kurz erreichte eine neue Verhandlung über eine Neuaufteilung.

Italien, Niederlande und Co. wehren sich gegen Wien

Kurz hoffte vergangene Woche, dass Österreich von diesen zehn Millionen 380.000 Dosen erhalten werde. Denn: Österreich hat seinen Johnson-&-Johnson-Anteil nicht ausgeschöpft und würde damit im zweiten Quartal zurückfallen.
Österreich würden jetzt 200.000 zustehen. Italien, Niederlande, Deutschland, Dänemark wollen aber nur „stark benachteiligten Staaten“ mehr Dosen geben. Dafür würden die anderen Staaten einen Teil der vorgezogenen Dosen abgeben. Die portugiesische Ratspräsidentschaft errechnete daher für Österreich 139.000 Dosen. Am späten Nachmittag wurde die Sitzung ohne Ergebnis auf heute vertagt. 

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