Coronavirus

Kurz: Bitte gehen Sie impfen

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Auch Jugendliche sollen im Sommer durchgeimpft werden. Wettlauf mit der Zeit. 

Wien. Gestern appellierte Kanzler Sebastian Kurz, sich „impfen zu lassen“ und auch „beide Stiche“ in Anspruch zu nehmen. Denn nur eine vollständige Immunisierung helfe gegen die gefährliche Delta-Variante. Konkret sei man erst zwei Wochen nach der zweiten Impfung – außer bei Johnson & Johnson, das nur einen Stich erfordert – geschützt.
Das nationale Impfgremium und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wiederum versuchen auch alle Eltern von Kindern ab 12 Jahren zu motivieren, diese jetzt impfen zu lassen. Nur so könne es ab Herbst einen sicheren Schulstart geben. Derzeit wollen sich knapp 70 Prozent der Österreicher impfen lassen. Das wird gegen die Delta-Variante nicht reichen. Das französische Louis-Pasteur-Institut errechnete gar die Notwendigkeit von über 85 Prozent Geimpften.

Experten warnen, Delta nicht zu unterschätzen

Waffe. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist mit 9,6 zwar so nieder wie zuletzt im August 2020. Aber die Gefahr, dass sich die Delta-Variante bei mangelnder Impfbereitschaft über den Sommer verbreitet, sei sehr hoch. Der Experte vom nationalen Impfgremium, Herwig Kollaritsch, warnt denn auch, „nicht denselben Fehler wie vergangenes Jahr zu machen und den Sommer zu verschlafen“. Sonst drohe eine vierte Welle im Herbst, die uns wieder echte Probleme bereiten könne.

Strategie. Das befürchtet man auch in Wien. Und überlegt strenge Maßnahmen. Im Burgenland wiederum wird der Abstand zwischen den zwei Impfstichen von sechs auf vier Wochen verkürzt, um rascher mehr Menschen den vollen Impfschutz bieten zu können. Derzeit haben österreichweit knapp 34 Prozent einen vollen Impfschutz. 65,85 Prozent haben bereits den Erststich erhalten.
Den höchsten Anteil an vollständig Geimpften hat das Burgenland mit 36,9 Prozent, die niedrigste Quote hat Niederösterreich mit 28 Prozent. Bis Ende Juli sollen es im ganzen Land über 50 Prozent sein. 

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