Ein Patient infizierte seinen Arzt. Das AKH hatte ihn in die Ordination geschickt.
Wien. Ein junger Patient soll seinen Arzt mit dem Coronavirus infiziert haben – ÖSTERREICH berichtete. Der betroffene Mediziner reagierte verständlicherweise verärgert, weil ihm der 19-Jährige zuvor versichert hatte, negativ auf das Virus getestet worden zu sein. Das nur, um in der Ordination des Lungenfacharztes drangenommen zu werden. Alles deutete auf eine Lüge und eine vorsätzliche Gefährdung des Arztes hin. Freiheitsstrafen stehen auf derartiges Verhalten.
Doch jetzt die überraschende Wende: Der junge Patient musste wohl davon ausgehen, tatsächlich nicht mit dem Coronavirus infiziert gewesen zu sein. Er hatte sich mit starken Atembeschwerden zuvor ins AKH begeben. Dort wurde er medizinisch behandelt, auch sein Blut wurde untersucht. Die AKH-Ärzte schickten den kranken Burschen weiter zu einem Facharzt, von einer Corona-Infektion soll keine Rede gewesen sein.
Von Corona im AKH nichts bemerkt
Das deckt sich mit der Aussage des AKH: „Die Laborwerte haben nicht auf eine virale, sondern eher auf eine bakterielle Infektion hingewiesen.“ Das Röntgen der Lunge sei unauffällig gewesen. Eine Coronavirus-Diagnose sei klinisch ausgeschlossen und eine Kontrolle bei einem niedergelassenen Lungenfacharzt empfohlen worden.
Demnach konnte der 19-Jährige offenbar nicht davon ausgehen, infiziert zu sein. Zumal er zuvor keinen Kontakt mit Corona-positiven Personen gehabt hatte.