Coronavirus

Inzidenzwert verliert an Bedeutung

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Der starre Blick auf die Inzidenz und Infektionszahlen verzerrt zunehmend die epidemische Lage. Die Zahl der Hospitalisierungen rückt zunehmend in den Fokus.

In Großbritannien macht die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante 97 Prozent der Fälle aus. Die Zahl an Neuinfektionen ist auf über 30 Tausend pro Tag gestiegen und die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 322,6. Auf den ersten Blick sind das schockierende Zahlen – doch der Schein trügt: Die Todesfälle und Hospitalisierungen steigen nur sehr mäßig. Von einer Notsituation ist man auf der Insel – trotz medialen Delta-Dauerfeuers – weit entfernt. 

Wie in ganz Europa, steigen nun auch in Österreich die Infektionszahlen. Die "Delta-Welle" mit den vorigen Wellen zu vergleichen wäre ein Fehler: Mit einer steigenden Impfquote und hohen Testkapazitäten haben sich die "Spielregeln" geändert.

Warum die Todesfälle und Hospitalisierungen nicht mit den Corona-Fällen steigen, hat mehrere Faktoren.

Impffortschritt: Wie gut die Impfstoffe vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen ist trotz Angaben der Hersteller völlig unklar. Schließlich wurden noch nie Symptomlose, sprich gesunde Menschen, in diesem Ausmaße getestet. Das wirklich entscheidende ist, dass die Vakzine Erkrankungen und vor allem schwere Verläufe verhindern. Die gute Nachricht: Sie wirken – auch gegen die Delta-Variante. Dies haben mehrere Studien bestätigt. Das mit zunehmendem Impfortschritt immer mehr Geimpfte unter den Infizierten sind, ist nur logisch und sollte uns nicht in Panik verfallen lassen.

Junge Menschen: Momentan infizieren sich zunehmend immer mehr junge Menschen mit Corona. Diese erkranken wiederum wesentlich seltener schwer. Auch wenn stets davor gewarnt wird, dass auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen auf Intensivstationen landen können, so ist es statistisch gesehen äußert selten.

Fazit: Infektionszahlen und Inzidenz werden zur Einschätzung der Pandemie-Situation immer weniger relevant. Es bedarf einem Kurswechsel – auch in der medialen Berichterstattung.

Kritik an der Aussagekraft der Sieben-Tage-Inzidenz gibt es schon lange. Sie ist seit Pandemiebeginn das Maß aller Dinge. Politiker und Wissenschaftler rechtfertigten damit Maßnahmen und Lockdowns.

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