Späte Einsicht, aber immerhin: Ein Wirt aus Ischgl räumt im Umgang mit Corona Fehler ein.
Tirol. Bestreiten, beschwichtigen, mauern: Das waren bislang die Reaktionen aus Ischgl, nachdem der Skiort zum Inbegriff eines Corona-Hotspots geworden war, in dem sich Tausende Urlauber auch aufgrund der Tatenlosigkeit von Verantwortlichen mit dem tückischen Virus infizieren konnten. Doch jetzt bekennt ein junger Mann öffentlich: „Wir hätten früher unser Lokal schließen müssen.“
Es ist Bernhard Zangerl, der Chef des bekannten Après-Ski-Lokals Kitzloch. Sein damalige Barkeeper, der sich mit Corona angesteckt hatte, gilt bis heute als „Patient null“. Das Kitzloch blieb auch noch geöffnet, als das Virus in Ischgl bereits zirkulierte. „Im Nachhinein war das ein Fehler. Wir werfen uns selbst vor, nicht sofort geschlossen zu haben“, sagte Zangerl gegenüber Focus.de. Man habe sich auf die Behörden und die Landessanitätsdirektion verlassen.
Das Thema müsse jetzt auf allen staatlichen Ebenen und auch in Ischgl aufgearbeitet werden.
„Es sind viele Fehler passiert und es tut uns um
jeden leid, der sich bei uns angesteckt hat“, sagt Zangerl: „Beim nächsten Mal müssen wir wohl alle besser reagieren und schneller und geordneter handeln“, so der junge Szene-Gastronom.
Der Barkeeper ist inzwischen gesund, vier Skiurlauber sind verstorben.