Coronavirus

Italien rätselt über das 'Wunder' von Ferrara

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Rätselhafte Anomalie: In der norditalienischen Provinz Ferrara gibt es fast keine Corona-Fälle.

Italien ist weiterhin das am härtesten vom Coronavirus betroffene Land der Welt. Die Zahl der Coronavirus-Toten kletterte am Montag um 812 auf insgesamt 11.591 Tote. Die Zahl der Infizierten stieg um 4.050 und kletterte auf 75.528. 3.981 Patienten lagen auf der Intensivstation. 43.752 positiv getestete Patienten befinden sich in Heimisolierung, 14.620 Personen sind inzwischen genesen.
 

Forscher stehen vor Rätsel

Während vor allem die Lombardei betroffen ist, gibt es auch Regionen, in denen nur wenige Fälle registriert wurden. In der Provinz Ferrara in der Region Emilia-Romagna wurden nur ganz wenige Infektionen festgestellt. Gesundheitsexperte Sergio Venturi bestätigt die Anomalie: „Es gibt eine natürliche Resistenz dieser Provinz gegen diese Infektion, die wir untersuchen müssen, da sie auch für andere Bürger nützlich sein könnte." Während es in der Emilia-Romagna hohe Corona-Zahlen gibt, bleibt das Gebiet rund um die Stadt Ferrara fast verschont. In der Stadt Ferrara leben rund 132.000 Personen, in der gleichnamigen Provinz 345.000 Menschen.
 
Forscher stehen vorerst vor einem Rätsel und können vorerst nur Hypothesen anstellen. „Natürlich wird es einen Grund geben, entweder, dass es sich um eine Malaria-Zone handelte, oder, weil es hier eine Thalassämie gab“, so Venturi. Der Experte betont, dass es in der Provinz Gegenden gibt, in denen fast gar keine Corona-Fälle auftreten. 

Italien will Maßnahmen bis nach Ostern verlängern

Die italienische Regierung will die bis zum 3. April beschlossene Ausgangssperre und den Produktionsstopp bis Ostern verlängern. Dies teilte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am Montagabend mit.
 
Aus Analysen des technisch-wissenschaftlichen Komitees sei hervorgegangen, dass die Eingrenzungsmaßnahmen "mindestens bis Ostern" verlängert werden sollten. "Die Regierung bewegt sich in diese Richtung", schrieb der Gesundheitsminister.
 
Der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut CSS, Franco Locatelli, betonte bei einer Pressekonferenz in Rom, die Bedingungen für eine Auflockerung der Ausgangssperre seien vorerst nicht vorhanden. Die Epidemiekurve in Italien nehme zwar nicht zu, man könne jedoch nicht von einem Ende der Seuche sprechen.
 
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